CIA - Central Intelligence Agency

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Die Central Intelligence Agency - der wohl mächtigste Geheimdienst der Welt: Ihr Auftrag ist die Auslandsaufklärung und Gegenspionage. Die CIA muss weder ihren Haushalt, noch ihr Organigramm, weder Gehälter, Namen, Personalien, Funktionen oder Mitarbeiterzahlen offen legen - darüber kann man lediglich spekulieren. Sicher ist, dass die Belegschaft von 35 Personen bei Gründung der CIA auf ca. 100.000 und das Budget von einigen Hunderttausend auf 28 Milliarden Dollar angewachsen ist. Allein ín Langley (Virginia), ca. 20 km von Washington entfernt, arbeiten ca. 16000 Menschen in der Zentrale der CIA. Ihre Rolle in den letzten Jahrzehnten der neuzeitlichen Weltgeschichte ist beachtlich. Man überlegt unweigerlich, ob die heutigen chaotischen Zustände - auch im nahen Osten - nicht auch eine Folge der Aktivitäten dieses Geheimdienstes sind.

Auslöser für die Gründung der CIA war der 7. Dezember 1941: Japan greift die USA bei Pearl Harbor an. Der größte Teil der dort vor Anker liegenden Pazifikflotte wird vernichtet; sie war auf einen Angriff nicht vorbereitet. Doch so ganz überraschend kam der Angriff nicht – das FBI hatte Warnungen eines sowjetischen Doppelagenten erhalten, diese aber nicht ernst genommen.
Die CIA ging aus dem im 2. Weltkrieg entstandenen "Office of Strategic Services" (OSS) hervor. Harry S. Truman beschließt am 26.7.1947 die Gründung der CIA. Die Zuständigkeit in strategischen Angelegenheiten wird dem FBI entzogen – ein schwerer Schlag für das FBI und seinen mächtigen Direktor J. Edgar Hoover. Truman erklärte Hoover, dass er ihm nicht die Leitung des Auslansgeheimdienstes überlassen werde. Er wollte CIA und FBI nicht in einer Organisation zusammengefasst sehen, da ihn diese Kooperation zu sehr an die Gestapo oder den KGB erinnerte.

Der Auftrag des Geheimdienstes sollte fortan die Abwehr der Spionage aus dem Ausland sein. Dazu ist es der CIA verboten, auf dem Gebiet der USA zu operieren, dies ist dem FBI vorbehalten. Als Aufgaben der Central Intelligence Agency legte das amerikanische Gesetz in fünf Paragraphen fest:1) Den Nationalen Sicherheitsrat (National Security Council; abgekürzt NSC) in Angelegenheiten zu beraten, welche die Nachrichtenversorgung der Regierung und ihrer Dienststellen in Fragen der nationalen Sicherheit betreffen;

2) Dem Nationalen Sicherheitsrat Empfehlungen zur Koordinierung dieser Nachrichtentätigkeit zu geben;

3) Nachrichten, welche die nationale Sicherheit betreffen, aufeinander abzustimmen und zu beurteilen sowie für angemessene Verbreitung dieser Nachrichten innerhalb der Regierung zu sorgen - unter der Bedingung, dass der Nachrichtendienst keine polizeilichen Vollmachten erhält, keine Vorladungen unter Strafandrohung erlässt, keine Strafverfolgungen oder inneren Sicherheitsfunktionen ausübt;

4) Zum Nutzen der bestehenden Nachrichtendienste zusätzliche Aufgaben von allgemeiner Bedeutung zu übernehmen, von denen der Nationale Sicherheitsrat glaubt, sie könnten zentral wirkungsvoller ausgeübt werden;

5) Andere Funktionen und Dienste zu leisten, die mit dem Nachrichtenwesen zusammenhängen und die nationale Sicherheit betreffen, wie sie der Nationale Sicherheitsrat von Zeit zu Zeit bestimmen wird.

Ihre eigentliche Existenzberechtigung zog die CIA aus dem kalten Krieg. Die Central Intelligence Agency sollte erkennen ob, wann, wo und wie der Ostblock die USA angreifen könnte. Ein Szenario wie Pearl Harbor, bei dem man durch eigenes Versagen unvorbereitet angegriffen wurde, sollte sich nicht wiederholen. Truman hatte die CIA dem Präsidenten der USA direkt unterstellt. Doch schon bald entzog sie sich dieser Kontrolle und verfolgte "eigene" Geheimdienstaktivitäten und subversive Aktivitäten im Ausland.

Bedenklich ist, dass die CIA begann, Nazis anzuwerben. Allan Dulles, späterer CIA Chef und angesehener Wallstreet Anwalt, der auch Standard Oil vertrat - eine der Firmen die auch während des Krieges noch Geschäfte mit Nazi-Deutschland machte - reiste schon 1943 im Auftrag des CIC (militärischer Geheimdienst) zu Geheimverhandlungen mit Nazigrößen in die Schweiz. Es gab Kontakte zu General Reinhard Gehlen, zu dieser Zeit Verantwortlicher für die Ost-Spionage, Otto von Bolschwing – Eichmans rechte Hand sowie zu Klaus Barbie. 1945 wurde dann auf Schloss Kransberg, nördlich von Frankfurt, die wissenschaftliche Elite des Nazideutschland inhaftiert und von der CIC verhört - das Projekt trug den Namen "Operation Dustwind". Nazis wie z.B. Professor Kurt Blome wurden daraufhin trotz Geständnisse und erdrückender Beweislast ihrer Verbrechen freigesprochen und traten später in die Dienste der CIA, welche ihre „Forschungen“ fortsetzte. (siehe z.B. Operation Artischocke)

1953 wird Allan Dulles zum Direktor der CIA ernannt. Nach seinem Amtsantritt vervielfachen sich die Sondereinsätze und Geheimoperationen. Die Präsidenten sahen in solchen Operationen ein probates Mittel, welches sie heimlich einsetzen konnten, ohne dem amerikanischen Volk erklären zu müssen, warum und was irgendwo von den USA unternommen wird. Allan Dulles erkannte, dass die einfachste Art, eine Großmacht zu werden, Regierungen mittels der CIA zu stürzen war und die Organisation außerdem ein nützliches Instument darstellte, um wirtschaftliche Interessen im Ausland durchzusetzen. Somit begann eine Reihe beispielloser Operationen, die teilweise durch Aussagen von Beteiligten, Veröffentlichung geheimer Dokumente und Untersuchungsausschüsse bekannt wurden. Um diesen Artikel nicht zu lang werden zu lassen, können wir hier lediglich einige Aktionen ansprechen, welche allerdings exemplarisch für das Vorgehen der CIA in dieser Zeit waren.
William Blum – Journalist und Buchautor:
Die USA gehen mit der Welt um, als wären sie der liebe Gott - so arrogant ist ihre Außenpolitik.1953 Iran: Operation Ajax:

Der erste bekannte Staatsstreich, der von der CIA gesteuert wurde. Die gewählte Regierung Mossadegh hat 1951 die Verstaatlichung der anglo-iranischen Ölfelder beschlossen. Diese wird im August 1953 in einer Volksabstimmung mit 99,4 Prozent der Stimmen bestätigt.
Die Briten organisieren ein internationales Embargo gegen den Iran und stürzen damit das Land ins Chaos: Dem Iran droht der Staatsbankrott. Doch der britischen Ölindustrie (Britisch Petroleum) schien das noch nicht zu reichen. Sie verlangt vom britischen Premierminister, beim amerikanischen Präsidenten Eisenhower Unterstützung zu ersuchen, da man sonst die iranischen Ölfelder verlieren würde.
In einem Gespräch mit Eisenhower begründete der Premier die Notwendigkeit, dass die USA im Iran eingreifen müssten, so: Mossadegh werde die Macht an die Kommunisten verlieren und die Sowjetunion würde den Iran erobern. Auf einen offenen Krieg konnte und wollte sich die USA nicht einlassen. Aber man wollte den Iran auch nicht an den Klassenfeind verlieren.
So plante man eine verdeckte Operation. Die CIA mobilisierte und rüstete die Anhänger des kurz zuvor ins Ausland geflohenen Schahs. Schah-treue Truppen besetzen dann am 19.8.1953 unter der Führung General Zahedis Teheran. Mossadegh wird verhaftet, wegen Hochverrats angeklagt und inhaftiert. Die USA holen den Schah ins Land zurück und liquidieren die iranische Demokratie. An der "Operation Ajax" waren unter anderem Oberst Schwarzkopf (Vater des späteren US-Generals Norman Schwarzkopf ) und Kermit Roosevelt (Sohn des frühren US-Präsidenten) beteiligt.
William Quandt - Nationaler Sicherheitsrat:
Die Operation war so erfolgreich, dass es später hieß: Ob in Guatemala oder anderswo – macht es so, das ist einfacher! Moral hin, Moral her – was solls?1954 Guatemala:

Guatemalas einzige Einnahmequelle sind Bananen und karibische Früchte. Das gesamte Land und seine Wirtschaft liegt in den Händen der United Fruit. Der frisch gewählte Präsident von Guatemala, Jacobo Arbenz Guzman, beschließt nach seinem Amtsantritt, Exporte zu besteuern und den ärmsten Bauern einige Hektar Land zuzuteilen, das dem US-Multi United Fruit gehört.
Die United Fruit hatte sehr enge Beziehungen zu Leuten im Weißen Haus und im Pentagon, besaßen also einen großen Einfluss auf die US-Regierung. United Fruit verlangte daraufhin von der US-Regierung, Guatemala in den Ruin zu treiben und Arbenz Guzman, der ohnehin auf der falschen politischen Seite stand, zu stürzen. Der Kommunismus bot der Wirtschaft also wieder einen guten Vorwand, ihre Interessen durchsetzen zu lassen.
Bei einem Treffen von Präsident Eisenhower, Allan Dulles und seinem Bruder John Foster Dulles, der das State Department leitet, wird ein regelrechter Staatsstreich entworfen. Die Brüder Dulles betreiben die zu der Zeit wohl bedeutenste Anwaltskanzlei an der Wallstreet No 44: Sullivan&Cromwell. Zudem haben sie noch die Kontrolle über die beiden wichtigsten Ämter in den USA: Das auswärtige Amt und die CIA. Allan Dulles gehört außerdem noch dem Verwaltungsrat der United Fruit an. Allan Dulles betrieb praktisch seine eigene, "private" CIA von seiner Kanzlei in der Wallstreet aus.
Die CIA organisiert einen Putsch gegen die rechtmäßige Regierung von Arbenz und setzt eine Militärdiktatur ins Amt, die als erstes die Agrarreformen beendete, welche die Interessen der USA und der United Fruit gefährdeten. Unter ihr verschwinden ca. 140.000 Indios spurlos oder werden umgebracht.

Robert Steele – Ehemaliger CIA Agent:
Die ehemalige Regierung der USA und die CIA sind für Völkermord in Guatemala verantwortlich, da sie diesen Leuten zur Macht verhalfen, damit sie eine kleine Bananensteuer verhindern sollten.

James R. Schlesinger – Ex CIA Direktor:
In den 50er Jahren, zur Zeit des Eingreifens im Iran und anschließend in Mittelamerika, hatte man in den USA den Glauben oder die Illusion, die CIA könne auf internationaler Ebene einfach alles erreichen. Und die CIA nährte diesen Mythos durch ihre Aktivitäten. Das Problem war nur, dass sie nach einiger Zeit an den eigenen Mythos zu glauben begann.
1960 Kongo/Zaire:

Belgisch Kongo erlangt die Unabhängigkeit, aber die Belgier organisierten die Machtübergabe bewusst so, dass die „Unabhängigkeit“ bestenfalls eine formale Sache sein würde. Die westlichen Investitionen in die Mineralressourcen des Kongo waren erheblich und so war der Westen gezwungen, das Land trotz seiner Unabhängigkeit weiterhin zu kontrollieren.
Doch Ministerpräsident wird Patrice Lumumba, der eine antiimperialistische Position bezog.
Lumumba hielt am Unabhängigkeitstag eine legendäre Rede vor dem belgischen König und seinen Ministern über die Wirklichkeit der kolonialen Unterdrückung und beschrieb sie als „80 Jahre erniedrigende Sklaverei, die uns mit Gewalt auferlegt wurde“:
„Wir haben zermürbende Arbeit kennengelernt, mussten sie für einen Lohn erbringen, der es uns nicht gestattete, den Hunger zu vertreiben, uns zu kleiden oder in anständigen Verhältnissen zu wohnen oder unsere Kinder als geliebte Wesen großzuziehen. (...) Wir kennen Spott, Beleidigungen, Schläge, die morgens, mittags und nachts unablässig ausgeteilt wurden, weil wir Neger sind. (...) Wir haben erlebt, wie unser Land im Namen von angeblich rechtmäßigen Gesetzen aufgeteilt wurde, die tatsächlich nur besagen, dass das Recht mit dem Stärkeren ist. (...) Wir werden die Massaker nicht vergessen, in denen so viele umgekommen sind, und ebenso wenig die Zellen, in die jene geworfen wurden, die sich einem Regime der Unterdrückung und Ausbeutung nicht unterwerfen wollten.“
Die Unterdrückung der afrikanischen Bevölkerung ist besonders im Kongo durch die Kolonialmacht besonders stark gewesen. Lumumba bleibt gerade einmal zwei Monate im Amt. Bei einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates am 18.8 1960 deutete Präsident Eisenhower an, dass er die Beseitigung Lumumbas begrüßen würde. Allan Dulles interpretierte die Botschaft dieser Sitzung als Ermächtigung dazu, einen Komplott gegen Lumumba anzuzetteln. Er ordnete die Ermordung Lumumbas an. 1975 kommt auch ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss zu dem Ergebnis, dass Präsident Eisenhower sein Einverständnis zu dieser Operation gab. General Mobutu übernimmt mit Hilfe der USA die Macht und errichtet ein Jahrzehnte währendes Schreckensregiment. Patrice Lumumba wird verhaftet, kann aber aus dem Gefängnis fliehen und sich verstecken. Frank Carlucci, später stellvertretender CIA-Chef, verrichtete während der Zeit des Staatsstreich im Kongo seinen Dienst. Die CIA half mit, Lumumba zu finden und übergab ihn General Mobutu. Er wird mit seinen zwei Gefährten Mpolo und Okito nach langer Folter von Polizisten und unter der Aufsicht belgischer Helfershelfer in der Nacht vom 17. auf den 18. Januar 1961 in Elisabethville erschossen, danach wird sein Leichnam in einem Säurebad zersetzt.

1961 Kuba:

Am 1.1.1959 setzt sich die von Fidel Castro geführte Revolution gegen den Diktator Batista endgültig durch. Als sie ihr Versprechen wahr macht und den Großgrundbesitz reduzieren will, verhängt die USA gegen Kuba ein Embargo; Darlehen für Kuba werden eingefroren und die diplomatischen Beziehungen abgebrochen. Man beginnt mit Sabotageakten: Der französische Frachter "Coubre" wird im März 1960 im Hafen von Havanna von CIA-Agenten in die Luft gesprengt. 81 Menschen kommen ums Leben und über 300 werden verwundet.
Im April 1961 beginnt die Invasion in der Schweinebucht im Osten Kubas mit einer von der CIA in Guatemala trainierten Söldnerarmee. Zwei Tage vorher haben US-Flugzeuge die Abwehrstellungen Kubas bombardiert.
Söldner, Waffen und Transportschiffe werden vom US-Großkapital und vor allem von der United Fruit Company finanziert, welche auch im vorrevolutionären Kuba größter Grundbesitzer war. Doch Castro trotzt Washington. Die Invasion scheitert, das Unternehmen endet bekanntlich in einem Disaster. Die Schuld am Scheitern der Operation liegt nach Meinung der CIA bei Präsident Kennedy, der sich weigerte, amerikanische Truppen zur Unterstützung der Invasion zu schicken. Alle weiteren Versuche der CIA, Castro zu beseitigen, scheitern. Die USA gehen zu einer scharfen Blockadepolitik über, welche Kuba nach Wegfall der Unterstützung durch sozialistische Länder in akute Versorgungsnot drängt. Allan Dulles schiebt mit einer Propaganda-Kampagne die Misserfolge der CIA bei der Beseitigung Castros endgültig Kennedy in die Schuhe.
Robert Steele – ehemaliger CIA Agent:
Wir betrachteten Kuba als eine Bananenrepublik. Aber Kuba war stärker und schlauer, als es amerikanische Bürokraten erwartet hatten.J.F. Kennedy hat Allan Dulles und die CIA nicht mehr im Griff - sie droht zum Staat im Staate zu werden. Einen Monat vor seinem Tod sagte Kennedy voller Zorn: „Ich möchte die CIA auseinander nehmen und in alle Winde verstreuen!“ Er beschließt, die Macht der CIA zu beschneiden und sich von deren mächtigen Chef, Allan Dulles, zu trennen, welcher daraufhin zum Rücktritt gezwungen wird. In Gegenwart von Dulles ernennt Kennedy John McCone zum neuen Direktor und ersetzt viele führende Stellen in der Agency. Dulles tobt über seine Kaltstellung. Kurze Zeit später wurde Kennedy ermordet. Auf diese Geschichte möchten wir in diesem Artikel nicht weiter eingehen, doch so viel sei gesagt: Die Leitung der Warren-Kommission, welche den Mord aufklären sollte wurde Allan Dulles übertragen.
William Blum – Journalist und Buchautor:
Allan Dulles gab sich alle Mühe, die Warren-Kommission zu sabotieren. Ganz so als wolle er nicht dass die Kommission etwas herausfindet. Ich denke, das war Absicht.Einige Monate nach Kennedys Tod stellte Lyndon B. Johnson den von Kennedy unterzeichneten Rückzugsplan für die US-Militärberater in Vietnam wieder in Frage. Einem General gegenüber äußerte er: „Sorgt dafür dass ich gewählt werde, dann bekommt ihr euren Krieg!“

Im August 1964 täuscht die CIA einen nordvietnamesischen Angriff auf den amerikanischen Zerstörer Maddox im Golf von Tonkin vor. Nicht mal der Kapitän der Maddox konnte bestätigen, überhaupt - geschweige denn von nordvietnamesischer Seite aus - angegriffen worden zu sein. Doch Pentagon und Regierung ignorierten die Meldungen des Kapitäns und beschlossen den „Vorfall“ als Kriegsgrund zu nutzen. Sie hatten damit einen Vorwand, die amerikanischen Soldaten in Süd-Ost Asien zu verzehnfachen, mit der Bombardierung Nordvietnams zu beginnen und alle weiteren Aktionen zu rechtfertigen. Damit begann wohl eines der dunkelsten Kapitel Amerikas.

Die Operation Phönix läuft an: Die CIA hat den Auftrag, jeden, der eine Verbindung mit dem Vietkong hatte, schlicht und einfach zu ermorden, um das Land zu paralysieren und die Strukturen des Vietkong zu zerschlagen. Dafür stellten die CIA-Ausbilder Spezialeinheiten zusammen, welche die Opfer meist erst folterten und dann exekutierten. Die Opfer: Zivilisten – Lehrer, Ärzte, Kader. Um die Bevölkerung zusätzlich zu demoralisieren und einzuschüchtern, kennzeichnen die Kommandos die Leichen: Sie hinterlassen bei jeder Leiche eine Spielkarte – ein Pik Ass. Der Leiter dieser Operation, William Colby, wird einige Jahre später Direktor der CIA. Innerhalb von vier Jahren wächst die Anzahl der US-Soldaten in Vietnam von 20.000 auf 540.000 Mann an. Ein ehemaliger Mitarbeiter des Pentagon leitet ein vertrauliches Dossier über die Ursprünge des US-Engagement in Vietnam und die Lügen der Johnson-Administration an die New York Times.
Robert Steele – ehemaliger CIA Agent:
Wir marschierten in Kambodscha ein, bombadierten kambodschanische Ziele und das Pentagon fälschte die Unterlagen um vorzutäuschen, wir würden innerhalb des Vietnam bombardieren. Die USA missachteten das Genfer Abkommen - sie begingen Kriegsverbrechen – und das amerikanische Volk wusste nicht einmal etwas davon.

Joseph J. Trento – Journalist und CIA-Experte:
Sie legten einen Bürgerkrieg als kommunistischen Krieg aus. Und das kostete 55.000 Amerikanern und über eine Million Vietnamesen das Leben.Zur gleichen Zeit lief innerhalb der USA die Operation "Chaos". Der Zweck der Operation: Man wollte jeden Protest und jeglichen Widerstand gegen die Politik der Regierung bereits im Keim ersticken. Sie richtet sich gegen Linke und „Subversive“ - Professoren, Studenten, Journalisten und Politiker, welche man bezichtigte, durch fremde Mächte manipuliert zu werden. Mehr als 10.000 Amerikaner werden über Jahre von FBI und CIA ausspioniert, überwacht und abgehört. Spezialeinheiten verüben Einbrüche, führen Durchsuchungen durch und lasen die Post von Bürgern, aus dem einzigen Grund, weil diese nicht mit der Politik ihres Landes einverstanden schienen.
William H Webster – Ex-CIA-Direktor:
Das FBI ermittelte gegen Gruppen, ohne konkrete Erkenntnisse zu haben, dass sie gegen Gesetze verstießen oder etwas gesetzwidriges planten.

James Schlesinger - Ex CIA Direktor:
Ich war selbst damit befasst, fremde Post zu öffnen und unterband dies, als ich Direktor wurde.
Die CIA tat dieses auf Geheiß der Regierung Johnson. Wer der CIA daraus einen Vorwurf macht, sollte ihn Johnson und seiner Regierung machen.
1970 Chile:

Der Kandidat der chilenischen "Unidad Populär", Salvador Allende, erhält bei den Präsidentschaftswahlen die Mehrheit. Richard Nixon, derzeitiger Präsident der USA, missfällt dieses. Richard Helmes, zu dieser Zeit Direktor der CIA, bekommt von Nixon den Befehl, mit allen nötigen Mitteln den Amtsantritt Allendes zu verhindern. Der Chef der chilenischen Armee, Rene Schneider, widersetzt sich dem Drängen der USA, einen Militärputsch durchzuführen und wird daraufhin durch ein von der CIA organisiertes Kommando ermordet.
CIA, Militär, die US-Botschaft und auch private Unternehmen setzten gezielt ein, was sie nur hatten, um Allende zu stürzen. Man unterstützt die Militärs unter General Pinochet, dem Nachfolger Schneiders. Nach dreijährigen Sabotage- und Destabilisierungsaktivitäten führt General Pinochet am 11.9 1973 den von der CIA geplanten Staatsstreich durch. Henry Kissenger und Richard Helmes waren an der Leitung dieser Operation von Washington aus beteiligt. US-Außenminister Kissinger kommentiert das Vorgehen seiner Regierung so: "Ich sehe nicht ein, dass wir zulassen sollten, dass ein Land marxistisch wird, nur weil die Bevölkerung unzurechnungsfähig ist."
Salvador Allende erschießt sich. Das Fußballstadion in Santiago wird zum Gefangenenlager für zehntausende Anhänger des demokratischen Präsidenten. Tausende Aktivisten von Gewerkschaften und linker Parteien werden von Todeskommandos gejagt und umgebracht. Die Listen der Verdächtigen erhielten sie von der CIA.

Auch das amerikanische Volk wurde weiterhin fleißig ausspioniert. Nixon sah es sogar als festen Bestandteil seiner Politik an. Man verstieß bewusst gegen geltende Gesetze – und die CIA war stets in die Ereignisse verwickelt. Mitten im Präsidentschafts-Wahlkampf, am 17.06 1972, werden fünf ehemalige CIA-Agenten gefasst, welche im Watergate Gebäude in Nixons Auftrag die Räume der demokratischen Partei ausspionieren sollten.
James Schlesinger - Ex-CIA-Direktor:
Es kamen Verbindungen zwischen der CIA und dem Watergate-Einbruch ans Licht.Nixon versuchte, mittels der CIA Druck auf das FBI auszuüben, um den Vorfall zu vertuschen. Die CIA sollte die Akten beschlagnahmen und damit weitere FBI-Untersuchungen vereiteln. Doch Richard Helmes, derzeitiger Direktor der CIA, weigerte sich. Er wollte die CIA nicht weiter hineinziehen und daraus eine Angelegenheit der nationalen Sicherheit machen. Daraufhin wurde Helmes seines Postens enthoben.

1976 erschüttern Aussagen von CIA-Direktoren vor den Senatskommissionen Church und Pike die Nation. Es ist ein riesiger Skandal. Der Church-Bericht enthüllt die Unterstützung der CIA für General Pinochet und ihre Beteiligung am Sturz des Allende-Regimes und beschmutzen so auch die weiße Weste Henry Kissingers. Chile war Beispiel amerikanischen Machtmissbrauchs.
Auch Richard Helmes muss aussagen: „Um etwas aus Briefen zu erfahren, muss man sie öffnen“ Somit gibt er die Bespitzelung amerikanischer Bürger über einen Zeitraum von circa 20 Jahren durch die CIA zu. Auf die Frage, ob sich die CIA also nicht an die Gesetze gehalten habe, sagte er: „Wir taten unseren Job, um unser Gesellschaftssystem zu schützen.“
William Colby sagt ebenfalls vor den Senatoren aus. Vom Senat bedrängt, berichtet er über Vietnam und die Operation Phönix. Doch letztlich machen die Berichte der Kommissionen eines deutlich: Alle Aktionen der CIA wurden auf Präsidenten-Ebene eingefädelt.


Durch den Druck, der durch das Church-Komitee und den daraus resultierenden Berichten entsteht, versucht Präsident Gerald Ford 1976 schließlich, die CIA in ihre Schranken zurückzuweisen. Er unterzeichnet den Erlass 12033, der mit den Worten endet: „Kein Beamter der Vereinigten Staaten darf einen politischen Mord begehen oder sich an einem solchen beteiligen.“

Doch kann man Moral gesetzlich verordnen? Die CIA ist nun verzweifelt um ihr Image bemüht, welches durch das Bekanntwerden ihrer Aktionen durch die Kommissionen erheblich ins Negative und durch ihren notorischen Hang zur Geheimniskrämerei sogar teilweise ins Lächerliche gezogen wurde. Die nun im Rundfunk geschalteten Werbespots, welche neue Mitarbeiter werben sollten, dienten auch nicht unbedingt der Seriösität.
Jimmy Carter tritt 1977 sein Amt mit dem festen Vorsatz an, die finsteren Jahre der CIA zu überwinden und die Ära der „Geheimoperationen“ und Tiefschläge zu beenden.

„Ihr müsst noch reiner, noch sauberer, noch anständiger und noch ehrenwerter sein, als fast alle Regierungsmitarbeiter“

Admiran Stansfield Turner wird von Carter, welcher mit ihm gemeinsam an der Marineakademie studierte, zum neuen Leiter der CIA ernannt. Doch Turner ist in der CIA eher verhasst, da er ein Jahr zuvor als Zeuge in Sachen "Übergriffe bei der CIA" aussagte. Zudem ist er eher ein Außenseiter – alles andere als ein professioneller CIA Mitarbeiter. Außerdem stand die CIA immer noch unter Erklärungs-Druck bezüglich der Beteiligungen an den Operationen der letzten Jahre, beispielsweise im Kongo, und Turner musste vor den Kongressausschüssen dafür geradestehen.
Das Credo innerhalb der CIA lautete: „Sag nie etwas über diese Dinge aus! Streite alles ab und gib nichts zu!“ Doch Turner gab vor den Ausschüssen alles zu. Stansfield glaubte, er könnte die CIA umkrempeln – ihr Wesen ein wenig verändern. Er war der Meinung, dass die CIA zu autonom geworden war – zu abgekoppelt. Besonders die operative Führung unterlag keiner Kontrolle. Doch ihrem Wesen nach ist die CIA gegen Transparenz. Niemand soll wissen, was sie tut. Die Geheimdienstleister waren nicht sehr begeistert, dass eine größere Öffentlichkeit Einblick in ihre tägliche Arbeit erhielt. Zudem hatte Stansfield die Angewohnheit, Vorgesetzte seiner Mitarbeiter zu umgehen und diese direkt anzusprechen, was diesen sehr missfiel. Der Versuch, die Organisation in eine andere Richtung zu drängen, wurde innerhalb der CIA mit Widerwillen betrachtet.
Admiran Stansfield Turner kam zu zweifelhaftem Ruhm, weil er fast einen Atomschlag gegen die Sowjetunion ausgelöst hatte. Er interpretierte einen Probealarm - eine Simulation auf dem Radar - als Angriff russischer Raketen in Richtung der USA.

Dass die Stärke der CIA mehr in operativen Aktionen als in der Informationsbeschaffung lag, zeigten die kommenden Ereignisse im Iran – die Revolution. Man hatte bis zu dieser Zeit den militanten Islam nicht sehr ernst genommen. Mitte August 1978 hatte die CIA an Präsident Carter völlig falsche Informationen über den Iran geliefert. Sie klassifizierten das Land als "in keiner revolutionären oder auch nur vorrevolutionären Situation". Weder sie noch das Außenministerium hatten begriffen, dass sich dort ein Umsturzversuch anbahnte. Als die Unruhen im Iran begannen, forderte Carters stellvertretender Beauftragter für die Nationale Sicherheit alle Erkenntnisse über islamischen Fundamentalismus von der CIA an. Doch die CIA musste zugeben, davon noch nie etwas gehört zu haben. Ayatollah Khomeini bereitete aus dem französischem Exil schon seit Monaten die islamische Revolution vor, mit der er das feudale Schah-Regime stürzen wollte, dem die CIA 25 Jahre zuvor zur Macht verholfen hatte. Die CIA war der Meinung, dass der Schah ausreichend Macht durch Militär und Polizei besaß, um bei Aufständen an der Macht zu bleiben. Turner selbst gab bekannt, dass es keinerlei Hinweise gab, dass Ayatollah Khomeini die nötigen Mittel und den Einfluss habe, eine solche revolutionäre Kraft zu mobilisieren. Man hielte Khomeini und seine Anhänger lediglich für eine weitere „Sekte“ und glaubte, religiöse Kräfte seien leicht zu manipulieren und zu steuern. So ließ die US-Regierung die Dinge im Iran sorglos geschehen. Warnende Stimmen wurden nicht erhört – wenn man sie überhaupt verstand: In der amerikanischen Botschaft im Iran gab es zu dieser Zeit nicht eine einzige Person, die persisch sprach. Man hatte keinerlei Kontakte zu islamistischen Bewegungen im Iran und verließ sich vollkommen auf die Informationen und Meinungen, welche das Schah-Regime mitteilte. Der Botschafter - Richard Helmes, er wurde nach seiner Absetzung als CIA Direktor Botschafter in Teheran und war durch seine Beteiligung am Putsch ein enger Vertrauter des Schahs, dessen Geheimpolizei er mit aufbaute - hatte damals jegliche Kontaktaufnahme zu Oppositionellen untersagt. Dadurch fehlte eine wichtige Informationsquelle. Was die CIA auch nicht wusste war, dass der Schah totkrank war. Die Franzosen waren darüber informiert, behielten diese Information aber für sich. Carter war unentschlossen, ob er weiter den Schah unterstützen sollte oder mit der aufkommenden islamistischen Bewegung nicht auch politisch zurecht kommen könnte. Schließlich geht der krebskranke Schah - von den USA fallen gelassen - ins Exil nach Ägypten. Ayatollah Khomeini wird bei seiner Rückkehr in den Iran begeistert empfangen.

Präsident Carter stellt durch dieses erneute Versagen der CIA die Strategie und Informationsbeschaffung des Dienstes in Frage. Turner entlässt oder pensioniert daraufhin circa 700 Abteilungsleiter, Agenten und sogar Operationsleiter. Darunter auch eine große Anzahl wertvoller Mitarbeiter mit langjähriger Erfahrung und Fachwissen. Turner hatte zudem auch den Auftrag des Präsidenten, Personal und humane Ressourcen zu Gunsten technischer Kapazitäten abbauen. So beginnt eine Demontage der CIA. Die seit den 50er Jahren mühsam aufgebaute Infrastruktur zerbrach. Die Folge war eine zu größeren Operationen unfähige Organisation.

Dezember 1979:

Die Sowjetunion maschiert in Afghanistan ein. Die CIA hatte Präsident Carter zwar vor dieser Möglichkeit gewarnt, doch er nahm diese nicht ernst. Er glaubte nicht, dass die Sowjetunion einen solchen Schritt unternehmen würde. Auf die Forderung Carters, die CIA sollte nun etwas unternehmen, musste Direktor Turner entgegnen, dass keine Kapazitäten für derartige Szenarien verfügbar waren. Doch Carter wollte Afghanistan nicht so einfach den Sowjets überlassen. Die einzige Möglichkeit, die realisiert werden konnte, war, die afghanischen Mudschaheddin mit allen Waffen zu unterstützen, die sie benötigen würden. Dies geschah denn auch sehr schnell. Die sowjetische Invasion begann am 26. Dezember 1979 und schon am 30. Januar 1980 traf die erste Waffenlieferung mit Hilfe der CIA über Pakistan ein. Zehn Jahre lang operierte man verborgen, lieferte Waffen und gab jegliche sonst mögliche Unterstützung, um so die Sowjetunion zum Abzug aus Afghanistan zu bewegen. Doch die Operateure hatten keinerlei Ahnung von grundlegenden kulturellen Gegebenheiten in diesem Land. Man schuf eine fundamentalistische Armee, ohne es zu wissen. Das Ergebnis: Die Taliban.

Im selben Jahr kommt im Irak Saddam Hussein an die Macht. Zunächst verstaatlichte er die irakischen Ölvorkommen und die dazugehörige Industrie. Die USA organisierten mit Hilfe der CIA Widerstand gegen den Irak, z.B durch die Bewaffnung der Kurden. Zudem ließ Nixon den Irak auf die Liste der Staaten setzen, welche der Unterstützung des Terrorismus bezichtigt wurden.

Januar 1981:

Ronald Reagan wird Präsident der Vereinigten Staaten und auch William Casey betritt nun offen das politische Spielfeld. Er war ein erfolgreicher Geschäftsmann, Chef der New Yorker Börsenaufsicht SEC und zudem Reagans Wahlkampfleiter.

Ronald Reagans Kenntnisse sind in Fragen der Außenpolitik eher beschränkt und so lässt er Casey dabei beinahe völlig freie Hand.
Der noch amtierende CIA-Direktor, Stansfield Turner, unterrichtet den neuen Präsidenten über den Zustand der Welt. Doch Reagan war alles andere als interessiert und so wurde zukünftig nicht mehr er sondern sein Beraterstab unterrichtet. Kurze Zeit später wird William Casey Direktor der CIA.
Präsident Reagan:
„Sie sind die Augen und Ohren der freien Welt, der Stolperdraht für das Streben des totalitären Raums nach globaler Dominanz.“
Casey richtet die meisten Stellen, welche Turner abgeschafft hatte, wieder neu ein; auch die Geheimoperationen nehmen auf sein Betreiben wieder zu – er war ein leidenschaftlicher Verfechter verdeckter Operationen. Casey wird zum mächtigsten CIA-Chef seit Allan Dulles. Er hatte ebensoviel Macht, wie der Außen- und der Verteidigungsminister und sein Verhältnis zu Ronald Reagan war sehr eng. Wenn er mit ihm telefonierte, sprach er ihn mit "Ronny" an. Ihn störte die Bürokratie innerhalb der CIA sehr, so versuchte er sie - wo es nur ging - zu umgehen. Er leitete sie, wie die Mafia.
Zuerst wollter er in Nicaragua, wo die marxistisch-leninistischen Sandinisten die Macht übernommen hatten, nachdem unter Präsident Carter der Sturz des Diktators Somozas in die Wege geleitet wurde, die alte Ordnung wieder herzustellen. Somoza war eine Marionette der CIA, von der er jahrelang bezahlt und benutzt wurde.
Man schuf eine revolutionäre Atmosphäre und unternahm gleichzeitig eine Guerilla-Operation von der honduranischen Grenze aus, um Waffenlieferungen nach El Salvador und anderswohin zu unterbinden.

Das Verhältnis zwischen Lateinamerika und der CIA war schon immer sehr gespannt, doch unter Reagan und Casey gewinnt die CIA die Oberhand und betreibt eine sehr kriegerische Mittelamerika-Politik. Sie steuert mit Hilfe der Contras den Krieg gegen die Sandinisten in Nicaragua und führte weiter Geheimoperationen in El Salvador und Honduras aus.
Der Kongress hatte mit dem Boland-Abkommen jegliche Aktionen zur Destabilisierung der Regierung in Nicaragua untersagt. So verkaufte die CIA Waffen an die islamische Republik Iran und finanzierte daraus mit circa 30 Millionen Dollar die anti-sandinistische Guerilla.

Doch man verkaufte nicht nur dem Iran Waffen. 1982 wurde der Irak von der Liste jener Länder gestrichen, die nach Ansicht der USA den Terrorismus unterstützten. In der Folge gewährten die Amerikaner dem Irak umfangreiche Wirtschaftshilfen und lieferte auch Materialien, welche für militärische Zwecke geeignet waren - auch zur Entwicklung von B- und C-Waffen. Ausserdem erhielt der Irak Geheimdienstinformationen und Satellitenbilder der CIA im Krieg gegen den Iran. Der gesamte Westen war den iranischen Mullahs gegenüber derart feindselig eingestellt, dass niemand die massive Aufrüstung Saddam Husseins hinterfragte. Kritik gegenüber dem Irak war tabu. Wichtig war einzig der Kampf gegen den Revolutionsführer Khomeini zu unterstützen - was allerdings weder die CIA noch europäische und amerikanische Rüstungsunternehmen daran hinderte, mit dem Iran lukrative Geschäfte zu betreiben. Noch in 1988 wurden die Waffenlieferungen an den Irak unbeirrt fortgesetzt. Einige Zeit später sah sich der Irak schließlich mit der modernsten westlichen Waffentechnologie ausgerüstet.

November 1986:




Eine libanesische Zeitung berichtet von Waffengeschäften zwischen den USA und dem Iran. Staatsanwalt Lawrence E. Walsh wurde beauftragt, die Iran-Kontra-Affäre zu untersuchen. Er erhob dadurch auch Klage gegen die meisten Hauptakteure.
Alle CIA-Operationen müssen vom Präsidenten der Vereinigten Staaten authorisiert werden – Reagan aber beteuerte, darüber nichts gewusst zu haben – obwohl es in Washington kaum jemanden gab, der nicht davon Kenntnis erlangte. Die Untersuchungen ergaben, dass sowohl Präsident Reagan als auch Vize-Präsident George Bush sowie CIA-Director William Casey vom Waffenhandel mit dem Iran wussten.

Anders hingegen in Afghanistan, wo Casey weiterhin offiziell freie Hand hatte. Mit allen Mitteln sollen die Sowjets in einen Krieg verwickelt werden, der sie aus der Region vertreibt. Nach zehn Jahren schafften die Widerstandskämpfer es wider Erwarten, die Besatzungsmacht zu schlagen. Eine große Rolle spielte dabei natürlich die militärische und auch taktische Unterstützung seitens der CIA. Die wichtigste Hilfe bestand aus Stinger-Raketen, welche so erfolgreich gegen Hubschrauber und Tiefflieger eingesetzt wurden, dass die Sowjets kaum noch Hubschrauber einsetzten. Ohne diese Unterstützung hätte die UdSSR sicher gesiegt. Gegen das vage Versprechen, die Waffen allein gegen sowjetische Ziele einzusetzen, wurden fanatische islamische Fundamentalisten bis an die Zähne bewaffnet. Insgesamt wurden über drei Milliarden Dollar für die Unterstützung der Mudschaheddin, denen auch Bin Laden zu dieser Zeit angehörte, ausgegeben. Nach dem Rückzug der Sowjets wurde Afghanistan uninteressant und sich daher selbst überlassen.

Die Aktionen in Afghanistan haben wohl mit zum Zusammenbruch der Sowjetunion geführt. Durch völlig überzogene Informationen der CIA über Millitärausgaben und Wirtschaft der UdSSR, sieht das Weiße Haus den Zusammenbruch nicht einmal kommen. Es folgte das Ende des Kalten Krieges im Jahr 1991. Damit war die eigentliche Legitimation der CIA Geschichte. Doch eine Organisation wie die CIA löst sich nicht so einfach auf.........


(basierend auf einer Dokumentation von William Karel.)
 
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