Fleisch „frisst unser täglich Brot“. Um die Schlachttiere zu ernähren, reichen die vorhandenen Weideflächen längst nicht mehr aus - immerhin werden bereits 36 % der Getreideernte, 70 % der Sojaernte und die Hälfte der Fischfänge als Tierfutter verwendet. In Österreich wurden 1999 2,8 Mio. Tonnen Getreide – das entspricht etwa 63% der Gesamtproduktionsmenge - als Viehfutter eingesetzt. Zusätzlich importierte Österreich 645.000 Tonnen Futtermittel, davon 503.000 Tonnen Soja.
Die Verwendung von Soja und Getreide als Tierfutter ist pure Nahrungsmittelverschwendung. 500 Hektar Sojabohnen liefern 562 kg verwertbares Protein, bei der gleichen Anbaufläche Mais 505 kg und bei Weizen 520 kg. Verfüttert man nun diese 500 Hektar Soja, Mais oder Weizen an Rinder, dann erhält man aus dem produzierten Fleisch lediglich 62,5 kg verwertbares Protein - 7/8 der Nahrungsenergie gehen verloren.
Um das Fleisch für einen Hamburger zu produzieren, muss die gleiche Menge an Getreide verfüttert werden, die für drei Laib Brot ausreichen würde.
So wird in Brasilien 21,6% der ackerbaulich genutzten Fläche für den Sojaanbau verwendet. Diese Fläche würde ausreichen um 300 Mio. Menschen zu ernähren. Trotzdem hungern von 160 Mio. Brasilianer 32 Mio. und die Regierung musste im letzten Jahr Nahrungsmittel im Wert von drei Mio. Dollars importieren – das im Land produzierte Soja geht als Tierfutter nach Amerika und Europa.
Abgeholzte Regenwaldflächen werden für wenige Jahre als Viehweiden genutzt, dann ist der Boden ausgelaugt. Zur Erzeugung einer Fleisch-Kalorie sind sieben Getreide-Kalorien nötig. Eine weltweite Reduktion der Getreidemenge für Viehfutter um nur 10 % würde die Ernährung von 225 Millionen Menschen sichern.