Achsenwelt- Eine amüsante Fantasy-Story

Kendrior

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Viele Welten beginnen als Wolke aus Gas und Staub- Alltag in unserem Universum. Wenigstens in dem Teil, den wir kennen.
Meistens werden sie zu Kugeln, oder Sonnen, oder Meteoriten, oder... Nun, jedenfalls ist es meistens irgendwas Kugelähnliches.

Tja, damit haben wir das Problem- die Betonung liegt auf „meistens“. Diese Geschichte spielt in einem Teil des Universums, der von vielen seiner Bewohner „Multiversum“ genannt wird- hat wahrscheinlich was mit der Theorie der verschiedenen Universen oder so zu tun.
Jedenfalls gibt es auch dort runde Sonnen, runde Kometen, und runde Welten.
Eben nicht- die ersten zwei Sachen sind richtig, aber das dritte ist nicht ganz richtig- von oben gesehen sind diese Welten rund, ja. Aber von der Seite... na ja, sie wissen wahrscheinlich, worauf wir hinauswollen- Scheibenwelten.
Eine dieser Scheibenwelten sehen wir gerade unter uns. Eine signifikante Eigenschaft der Bewohner des Multiversums ist, ihre eigene Welt oft „Scheibenwelt“ zu nennen- eine Methode, die von praktisch jeder denkenden Spezies auch in unserem Universum genutzt wird. Immerhin ist es leichter, seine Heimatwelt „Erde“ oder „Midgard“ oder so zu nennen, als irgendeinen komplizierten Namen zu erfinden. Also, diese Welt jedenfalls heißt auch Scheibenwelt, wird nicht von vier Elefanten getragen, wird nicht von einer riesigen Schlange umspannt, wird nicht von einem riesigen Baum gekrönt, der die Gebirge dieser Welt formt, und wird nicht von seiner Sonne umkreist, wie es sonst eigentlich sein sollte. Nein, diese Welt umkreist ihre Sonne- vollkommen absurd, aber es ist so. Acht andere Scheibenwelten umkreisen diese Sonne
( welche ebenfalls „Sonne“ heißt- Astronomen können sehr viel Phantasie haben), und jede sieht anders aus.
Zum Beispiel die achte Welt dieses Sonnensystems ( raten sie mal, wie dieses heißt. Genau- Sonnensystem.)- sie hat einen Ring aus winzigen Gesteinsbrocken, der sie umgibt. Sie ist eine einzige Hölle für Lebewesen: Temperaturen von über 450 Grad tagsüber, und jeden Tag riesige Wirbelstürme, jeder so groß wie ein Kontinent. Kaum Atmosphäre, schwer toxisch- auf so einer Welt könnten vielleicht Dämonen leben, aber nicht sehr lange- selbst Dämonen sind nicht unbesiegbar.
Aber wieder zu dieser Scheibenwelt ( sie wird auch Achsenwelt genannt- in der Mitte befindet sich, wie bei einem Rad, eine riesige Achse), auf der man
–einigermaßen- leben kann, wenn man mal Kriege, Hungersnöte, Umweltkatastrophen und Krankheiten außer Acht lässt. Auf dieser Welt spielt die Geschichte- wo sonst? Alle anderen Welten des Systems haben entweder keine Atmosphäre, sind glühend heiß oder allgemein einfach langweilig. Jedenfalls beginnt die Geschichte ganz genaugenommen auf einer kleinen Insel in der Nähe der Randfälle- diese riesigen Wasserfälle, welche sich vom Rand stürzen, irgendwann verdampfen und wieder hochkommen, um dann als lästige Regenwolken wieder Überflutungen und Staus in den Großstädten auszulösen.
Diese Insel heißt heute Mago, gehört zur Palo-Inselgruppe und war vor ungefähr zweihundert Millionen Jahren der Entstehungsort allen Lebens- hier säten die Schöpfer der Welten den Keim des Lebens aus. Besser gesagt, sie schmissen ein paar Bakterien, Amöben und anderes Gekröse auf die Welt und hofften, sie würden sich irgendwie weiterentwickeln, damit sich endlich eine Spezies bildete, die ihnen half, die Geheimnisse des Universums zu ergründen. Naja, es entstanden Menschen- also kann man den Versuch als gescheitert betrachten. Elfen ( die großen, mit Pfeil und Bogen bewaffneten- nicht die kleinen, niedlichen.), Trolle, Orks, Zwerge, Kobolde, Gnome, Drachen, Zauberer und sogar intelligente Ameisen- sie alle entstanden gleich mit, und sie alle erfüllten nicht die Kriterien der Schöpfer. Nun, die Geschichte begann hier- die Geschichte, die gerade passiert, findet ganz woanders statt.

Der Kontinent Ortas, größte Landmasse der gesamten Achsenwelt.
Näher...
Wir sehen eine Wüste, in der einige Lichtflecken zu sehen sind- Städte, es ist Nacht.
Näher...
Eine Stadt- nicht die größte, aber immer noch groß- glänzt ganz besonders. Hunderte von magischen Lichtern erhellen die Stadt mit dem Namen, der bei manchen Leuten Panik auslöst, in anderen das Geldfieber- Los Gegos, eine der wenigen Städte auf Ortas, in denen Glücksspiel erlaubt ist. Damit ist kein Glücksspiel gemeint, bei dem man freundlich reden kann, Witze macht und um kleine Beträge spielt, nur um Spaß zu haben- das ist überall erlaubt, oder wenigstens toleriert.
Hier geht es um wahres Glücksspiel, bei dem man Haus und Hof, Kopf und Kragen verlieren kann- und das ist wirklich so gemeint. Los Gegos- so Viele betreten als Reiche die Stadt, und kommen bettelarm, und manchmal auch ohne das eine oder andere „Spenderorgan“ zurück- manche Casinobesitzer nehmen ihr Geschäft sehr, sehr ernst.
Das größte Casino ist der „Turm des Erzmagiers“, ein riesiger Turm, in dem Dutzende von Croupiers, Dieben, Betrügern und der eine oder andere Hütchenspieler arbeiten. Fast dreißig Reklametafeln bedecken die Außenwände des vierzig Stockwerke hohen Turms- es gibt auch Hotels, Kneipen und Läden darin. Im Moment herrscht ein wenig Aufregung im zweiten Stock- eine Elfe lässt ein wenig ihren Zorn an einem Spielautomaten aus.
„Drei Zitronen? Drei Zitronen? Das darf nicht wahr sein! Zeig endlich mal die Magische Null, du blödes Mistding! Hast du mich nicht verstanden, du verfluchte Ansammlung aus Zahnrädern und Hebeln?“
Sie wirft eine weitere Münze ein, zieht am Hebel des Automaten.
„Magische Null... Magische Null... eine noch, los!“
Die letzte Walze bleibt stehen.
„Eine Kirsche? Du hast es nicht anders gewollt, Mistkerl!“

Ein wenig später. Nachdem die Elfe versucht hatte, den Automaten aus dem Fenster zu schmeißen, war sie mit Hausverbot belegt worden. Jetzt saß sie auf dem Gehsteig und zählte ihr bisschen Geld, das sie noch besaß. Eigentlich war sie sehr erfolgreich- zwar hatte sie keinen richtigen Beruf, wie die meisten Elfen, sondern schlug sich einfach durch mit solchen Sachen wie „Töte wahnsinnigen Hohepriester der Gottheit Irgendwie, nimm Goldschatz mit und bring ihn dann bei Herrn Irgendwas vorbei“. Allerdings hatte sie wunderschönes, weißblondes Haar, eine atemberaubende Figur und war auch intelligent und gebildet- wie alle anderen weiblichen Elfen auch. Allerdings war sie jähzornig, schnell beleidigt und regte sich immer darüber auf, wenn etwas nicht so lief, wie sie wollte- wie bei anderen weiblichen Elfen auch.
Einige Karren mit Touristen fuhren vorbei, als sie aufstand und mit großen Schritten in ein anderes Casino ging.
Nach einiger Zeit fand sie, was sie suchte- ihren Begleiter, einen mäßig begabten Paladin, der sich oft am eigenen Schwert verletzte, wenn er nicht aufpasste. Im Moment lag sein Kopf auf der Theke einer Bar, vor ihm einige umgekippte Gläser.
Misstrauisch roch sie daran- nur Bier, nichts Hochprozentiges.
„Was darf es sein, Kleine?“ fragte der Barkeeper, ein Zwerg- er stand auf einem Stuhl, damit er über die Theke sehen konnte.
Die Elfe winkte ab, und warf sich ihren Begleiter über die Schulter. Dann ging sie ächzend nach draußen, wo sie ihn in eine Pferdetränke warf. Ungefähr fünf Minuten später tauchte ein fluchender Kopf aus dem Wasser auf: „Blubb. Was ist jetzt schon wieder, Heelo? Es war nur ein Gläschen, ehrlich!“
„Hast du schon zum Himmel gesehen?“
„Ja, Vollmond. Na und?“ erwiderte der Betrunkene schulterzuckend.
„Du bist so dermaßen besoffen, dass du vergessen hast dich zu verwandeln! Bist du jetzt wenigstens einigermaßen nüchtern?“
Der Begleiter sah nach oben, sah die Elfe an, sah wieder nach oben. Dann geschah irgendetwas mit ihm: die Haut flimmerte, das Gesicht verzog sich, und die Augen nahmen eine gelbliche Färbung an. Plötzlich, innerhalb eines Wimpernschlags, saß ein nasser, pechschwarzer Wolf vor der Elfe. Er sah betreten zu Boden.
„Böser Hund, oder so. Jetzt komm gefälligst mit, wir müssen eine Transportkutsche erwischen, bevor die Nacht vorbei ist.“
Der Wolf sah die Elfe fragend an.
„Warum? Ganz einfach, für Haustiere muss man kein Ticket kaufen- also spiel gefälligst den braven Köter, klar?“
Der Wolf wollte protestieren, bis ihm einfiel, dass Wölfe für gewöhnlich nicht der menschlichen Sprache mächtig sind- meistens jedenfalls.
 

Kendrior

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Die Wüste...
Eine Postkutsche raste durch die Nacht. In ihr waren nur zwei Passagiere- wenn ein riesiger, schwarzer Wolf mitfährt, fürchten sich verständlicherweise die meisten Passagiere.
Zwar war der Wolf eigentlich eher pazifistisch eingestellt, aber das musste schließlich nicht jeder wissen...
Im Moment schlief der Wolf- er hieß Greg, und das war schon schlimm genug- seinen Rausch aus, und zwar zu Füßen der Elfe. Diese studierte eine riesige Landkarte, in der man zelten konnte- vorausgesetzt, man mochte ein Landkartenmuster auf seinem Schlafplatz. „Na schön. Bis nach Jamarra Hrssh sind es knapp hundertvierzig Kilometer, bis nach Golip nur achtzig. Hey, hör auf zu hecheln! Also, wo willst du hin?“
Greg knurrte ein wenig.
„Klar, was sonst...“ Sie beugte sich ein wenig aus dem Fenster, damit sie dem Fahrer etwas zurufen konnte. „Äh... Kutscher? Bleiben sie mal stehen- mein Hund müsste mal.“
„Sind sie verrückt? Wir rasen hier mit fast hundert Sachen durch die Wüste, die Pferde lassen sich wahrscheinlich nur von einer dicken Betonwand aufhalten und ich muss meinen verfluchten Zeitplan einhalten! Außerdem gibt es hier nicht einen einzigen Baum in der Nähe, also wo will der Köter dann eigentlich sein Geschäft verrichten?“
Ein merkwürdiges Geräusch ertönte aus der Kabine- es klang wie „Wurrp“- dann rief Heelo: „Verflucht... hat sich gerade erledigt. Wir können warten.“
„Er hat doch wohl nicht etwa reingepinkelt, oder?“
„Nein... Fahren sie einfach weiter.“

Das Problem ist, wenn Werwölfe sich zurückverwandeln, dass ein eklatanter Mangel aus Kleidung besteht- kurz, sie sind nackt. Auch Greg hatte dieses Problem oft: in der einen Minute streunte er durch die Gassen, in der nächsten rannte er herum und suchte nach einer Hose- und das nur, weil so ein verfluchter Himmelskörper nichts anderes zu tun hat, als sich mal ganz und mal gar nicht zu zeigen, mit allen Zwischenstufen. Deshalb hielt sich Heelo auch die Augen zu, als Greg in seiner Reisetasche nach irgendetwas suchte, um seine Blöße zu bedecken. Nach einigen Minuten sagte er „In Ordnung, ich bin fertig“, und Heelo öffnete die Augen. „Na schön. Und jetzt? Ich habe für eine Person gezahlt, du wurdest als Fracht zugelassen. Und ich habe keine Lust, dem Kutscher alles zu erklären.“
„Äh... ich hab’s. Ein verrückter Zauberer hat mich für einige Jahre in einen Hund verwandelt, und erst heute ist der Fluch gebrochen- und zwar, weil... weil wir den Zauberer überfahren haben, genau. Die Straße ist voller Schlaglöcher, da fällt doch so ein dürres Kerlchen mit spitzem Hut gar nicht auf.“
Heelo wollte etwas erwidern, als plötzlich ein Ruck durch die Kutsche ging- sie hatten angehalten. „Was ist, Kutscher?“ rief sie heraus. „Wir müssen stehen bleiben“, kam die Antwort.
„Warum?“
„Schauen sie doch nach draußen. Dann sehen sie’s selbst.“
Heelo sah nach draußen. Sie sah ein paar alte Männer mit sehr langen Bärten und Umhängen, außerdem hatten sie alle spitze Hüte auf. „Zauberer... was ist mit ihnen?“
„Sie stehen auf der Straße herum und scheinen sich zu streiten.“
Die Elfe stieg wütend aus und ging mit langen Schritten auf die Zauberer zu. Es war heiß, die Sonne brannte auf die Erde und ringsherum nur Wüste- sie wollte endlich mal wieder ein Kopfsteinpflaster unter den Füßen haben, Zivilisation sehen...
Und jetzt standen hier einige alte, dürre Vollidioten und versperrten den Weg! „He, was ist los? Ihr blockiert die Straße!“
Einer der Zauberer- er war so dürr, dass man fürchtete, er könne jederzeit in der Mitte durchbrechen- drehte sich zu Heelo um und musterte sie kurz. Dann ergriff er das Wort. „Seid gegrüßt, junge Dame! Haben sie zufällig ein Loch im Raum-Zeit-Gefüge gesehen? Wir haben es irgendwo hier auf dem Weg in die nächste Stadt verloren.“ „Ein was?“ „Ein Riss, ein Loch, ein Tor, irgendwas halt, das durchs Raum-Zeit-Gefüge gebrochen ist. Ungefähr so groß“, er streckte die Hände aus und deutete einen ungefähr vierzig Zentimeter breiten Kreis an. „Äh... tut mir leid, aber so was habe ich nicht gesehen.“ „Schade. Können sie uns dann vielleicht mitnehmen, junge Dame? Oder Herr Kutscher?“ Während Greg in der Kutsche murrte,
musterte der Kutscher die Zauberer- anscheinend kamen sie ihm vertrauensselig genug vor, denn er bedeutete ihnen mit einem Kopfnicken einzusteigen. Die Zauberer quetschten sich in die Kutsche und bedankten sich ächzend. Nachdem alle verstaut waren, ging es weiter. Es waren fünf Magier, drei dürre, ein dicker und noch ein ziemlich junger. Der erste Dürre war hochgewachsen, hatte einen Bart, auf den Methusalem neidisch gewesen wäre und sah aus, als würde er jeden Moment einschlafen- oder sterben, er schien uralt zu sein. Der zweite Dürre hatte mit Heelo gesprochen, und war am dünnsten- der Dritte war klein und etwa um die fünfzig. Der Dicke war von der ruhigen Sorte; während der Wagen vor sich hinpolterte, las er in einem Roman. Der junge Zauberer schließlich zitterte ständig, und seine Augen tränten- er schien noch Student zu sein, der ständig herablassende Kommentare von seinen Lehrern zu hören bekam. Der Zauberer, der Heelo angesprochen hatte, stellte sich als Albert Poodle vor, und redete mit ihr über den Riss, den sie suchten.
„Wissen sie, die ‚Akademie für Magie und tolles Brimborium’ hatte uns dieses Loch im Multiversum mitgegeben, um es in der ‚Dreifach verdrehten Universität’ in Teldo Mash abzugeben.
Tja, und Eric hier...“ Er deutete auf den Studenten. „... hat das Mistding dann auf dem Weg verloren. Das schlimmste ist, dass man es kaum sehen kann- wir hatten es in eine Truhe gesteckt, aber die brach auf, als sie aus der Kutsche fiel, mit der wir fuhren. Wir stiegen aus und seitdem suchen wir wie verrückt- bisher allerdings vergebens. Tja, und jetzt wollen wir Unterstützung anfordern...“
Plötzlich krachte es, und die Kutsche schien eine 90 Grad-Drehung machen- sie kippte nach vorne. Der Kutscher schrie auf einmal.
„Ah. Da hätten wir ja unseren Riss im Multiversum“, meinte Poodle zufrieden.
 

Gurke

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Muß kurz stören. Bissher nicht schlecht, würd nur etwas weniger, öhm, ausleihen.
 

Kendrior

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Ausleihen? Wo denn? Fantasy hat halt einfach Grundregeln, und außerdem klaut doch eh jeder von Tolkien...
außerdem wird das noch schnell anders als Discworld ( ich denke mal, du hast daran gedacht)
 

Kendrior

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Nachdem sie die Kutsche aus dem Loch gezogen hatten, sich vergewissert hatten, dass die Pferde in Ordnung sind, und der Kutscher aufgehört hatte zu schreien, begannen die Zauberer den Riss zu bergen. Heelo und Greg beobachteten erstaunt, wie der Dicke den Riss einfach aufhob, faltete und dann in die Tasche schob.
„Aber... was ist denn nun eigentlich in diesem Loch, oder Riss?“ fragte Greg verdutzt. „Nun ja. Das ist für Nicht-Zauberer nur schwer zu verstehen... aber kurz gesagt, ist dahinter schlichtweg nichts. Wir haben nachgesehen, Eric hat sogar den Kopf reingesteckt- nichts. Allerdings kommt es manchmal vor, dass Dinge herausfallen...“ erklärte Poodle. „Zum Beispiel ist vor kurzem eine kleine, blaue Kugel herausgefallen, die sich als so eine Art Bombe entpuppte.“
Die Zauberer nahmen den Hut ab. „Armer Archie... Er war praktisch sofort tot. Wumm, und weg war er...“ meinte der Dicke traurig.
Eric zog einen verkohlten Hut und eine Urne aus den unergründlichen Taschen seines Mantels. „Das ist alles, was von ihm übrig ist. Ach ja, wir haben noch so eine Kugel gefunden.“
Er zog eine kleine, dunkelblaue Kugel heraus, nicht größer als ein Golfball. Heelo, Greg und der immer noch unter Schock stehende Kutscher gingen sofort in Deckung. „Hey, wo ist dein Hund?“ fragte der Kutscher verwirrt, als er Greg sah. Heelo seufzte und rief aus ihrem Versteck: „Seid ihr noch ganz dicht? Was ist, wenn diese Kugel auch explodiert? Warum zum Teufel habt ihr sie mitgenommen?“
„Naja... sie ist sehr hübsch, stimmts?“
„Quallen sind auch hübsch, aber sind nichtsdestotrotz verflucht tödlich! Also weg damit, oder wir lassen euch hier stehen!“ schrie der Kutscher aufgeregt. Die Zauberer sahen noch mal kurz zur Kugel. Dann warf Eric sie weg. „War sowieso viel zu schwer.“
Sie stiegen wieder ein, und wenig Zeit später waren sie nicht mehr zu sehen.
Dann explodierte die Kugel- den Knall konnte man noch in hundert Kilometer Entfernung hören, ebenso den Rauchpilz sehen. Die Passagiere in der Kutsche merkten nichts- der Riss hatte irgendetwas ausgespuckt, das laute Töne von sich gab und irgendwie aussah wie ein schwarzer Kasten mit zwei mit einer Art Tuch bedeckten Löchern, aus denen so etwas wie Musik drang. Die Zauberer warfen es weg- nach einiger Zeit konnten sie ‚Eminem’ nicht mehr ertragen.

Nach fast zehn Stunden Fahrzeit erreichten sie endlich eine Stadt namens Rottenfeld, eigentlich nicht mehr als das mittelalterliche Äquivalent einer Tankstelle, nur halt für Pferde.
Die Sonne ging gerade unter, doch die Bewohner der Stadt waren weiterhin aktiv- oder wenigstens der Teil der Bewohner, die Nachts zu tun hatten. Doch auch viele Händler waren noch auf den Beinen, und boten ihre Waren an.
„Was soll das heißen, ‚authentische Elfenkeramik’? Ich erkenne richtige Elfenkeramik auf den ersten Blick, und das ist keine Elfenkeramik! Verflucht, das ist einfacher, weiß angemalter Ton! Sehen sie, das Mistzeug zerbröckelt einfach, wenn man es anfasst!“
Der Dürre mit dem Riesenbart- er hieß Mandle- stauchte gerade einen Souvenirverkäufer zusammen, der eigentlich gerade nach Hause gehen wollte. Heelo sah sich die Waren genauer an. Es waren Elfensouvenirs, ja, aber welche von der Sorte „schnell gemacht, schnell verkauft“. Sprich: ein paar besonders hinterlistige Elfen matschten irgendwas zusammen, das einigermaßen wie etwas Souvenir-Artiges aussah, und verkauften es an irgendwelche leichtgläubigen Idioten weiter. Heelo seufzte. Früher, in den alten Tagen war alles besser... sie hatte die alten Tage zwar nicht miterlebt, aber sie wusste, dass es so sein musste- Millionen Rentner in aller Welt konnten sich nicht irren, oder? Seufzend bemerkte sie, wie Greg- mal wieder- irgendwelchen Krimskrams kaufte.
„Schau mal, Heelo! Schutzamulette! Und kleine Zauberstäbe!“
„Schutz vor was?“
„Äh... bitte?“
„Schutz vor was? Schutzamulette müssen vor irgendwas schützen, oder?“
„Oh. Das hat der Verkäufer nicht gesagt... Ich glaube aber, sie schützen vor Unglück!“
„Ach.“
„Ja, schau mal! Da ist das Zeichen der Glücksgöttin Icksi!“
Heelo sah genauer hin.
„Das ist ein Kratzer.“
„Nein, das ist ein ‚I’! Wie Icksi!“
Heelo seufzte noch mal. „Und was ist das?“
„Das? Oh, das. Das ist ein authentischer Trollzahn! Aus Diamant!“
„Aus Diamant? Trollzähne sind doch ganz normale Zähne, oder?“
„Äh... ja, die von den normalen schon. Aber dieser hier gehört einem außergewöhnlichem Troll! Einem aus der alten Zeit!“
„Greg, das ist Glas. Schau mal, da bricht sogar was ab. Wie viel hast du insgesamt bezahlt für diesen Plunder?“
„Nun ja... wie viel hatten wir dabei?“
„Mal sehen, wir hatten... oh nein. Sag, dass das nicht wahr ist.“
„Äh... doch. Ich habe alles ausgegeben. Aber dafür haben wir diese Schätze! Schau nur, ich habe hier diese Zauberbohnen, der Händler hatte sie von einem Kerl namens Jack...“
„Blödsinn!“ Heelo schlug ihm die Bohnen aus der Hand. „Erwartest du etwa, dass eine riesige Bohnenranke daraus wächst, die uns zur Burg eines Riesen führt?“
„Äh... nein, aber wir hätten sie kochen können. Aber hier habe ich das Beste, einen original, echten Zauberstein! Schau nur, wenn man ihn reibt, dann...“
Heelo ahnte, was geschehen würde, und schlug ihm den Stein auch aus der Hand. Anschließend schrie sie „Duckt euch!“ in die Menge, woraufhin sie Greg packte und hinter einen Marktstand zog.
Die anschließende thaumaturgische Explosion- sprich, magische Explosion- riss einen tiefen Krater in die Straße, fegte einige Verkaufsstände weg und warf einige in der Nähe stehende Reisekutschen um. Nach einer Weile lugten Heelo und Greg aus ihrem Versteck. Dann meinte Heelo vorsichtig: „Greg? Ich schlage vor, wir machen uns möglichst schnell aus dem Staub. Es ist Abend, wir haben kein Geld, die nächste Stadt ist annähernd achtzig Kilometer entfernt- also genau das richtige für eine abenteuerliche Flucht.“ Grimmig lächelnd fügte sie hinzu: „Wie in den alten Zeiten. Wenn man den Erzählungen meiner Großeltern Glauben schenken darf... Da drüben sind Pferde, los jetzt!“
Sie rannten los, sprangen auf die Pferde und ritten los- andere Reihenfolge ist auch möglich. Nach ungefähr zwei Stunden wagten sie es, stehen zu bleiben. „Glaubst du, sie verfolgen uns?“
„Ach was. Wir sind einige Kilometer weit von der Stadt entfernt, und dort werden sie wahrscheinlich eher mit Aufräumarbeiten beschäftigt sein.“ meinte Heelo nur. „Ach ja, hast du schon nach oben gesehen?“
Greg sah nach oben. Kurze Zeit später rannte sein Pferd panikerfüllt davon- wer einen Wolf auf dem Rücken hat, kann verständlicherweise etwas nervös werden. Greg sah Heelo mit einem „Warum-hast-du-das-gemacht“-Blick an, während er sich von seiner jetzt nutzlosen Kleidung trennte. „Als Strafe. Unser ganzes Zeug- Kleidung, Nahrung, usw.- sind alle noch in der Stadt. Nur wegen dir haben wir alles zurücklassen müssen. Und zurückkehren wird wohl kaum gehen- wenn dort noch etwas steht, werden wir nicht sehr beliebt sein. Das verstehst du sicher, Hundchen.“
„Grr.“

Die Zauberer krochen aus den Trümmern der Kutsche.
„Meine Güte. Das war ‚Tutguts einzig wahrer Explosionskristall’, stimmts? War ein intelligenter Kerl. Schade, dass er sich dann selbst gesprengt hat“, meinte Poodle anerkennend.
„Ja, aber er hatte einen zu kurzen Bart. Außerdem war der Bart nicht mal weiß, oder wenigstens grau. War so ein bräunliches Schwarz, stimmts? Außerdem hatte er Mundgeruch.“ Zauberer fanden immer etwas an Kollegen, an dem sie rummeckern konnten.
Poodle seufzte und sah sich nach der Elfe und dem jungen Mann um.
Er sah sie nirgends- waren sie von der Explosion erwischt worden?
„Außerdem hatte er tränende Augen. Tutgut, meine ich. Sahen aus wie tränende Spiegeleier.“
„Klappe.“


Die Wüste...
Inzwischen war die Sonne wieder aufgegangen, und es war verflucht heiß. Oasen durfte man in dieser Wüste nicht erwarten- es war eine tödliche, gemeine Wüste, mit vielen spitzen, scharfen Felsen, tiefen Gruben und peinlich aussehenden Steinformationen. Es gab hier nicht mal Geier, oder Insekten- diese Wüste war wahrhaftig ein toter Ort. Soviel man wusste, war diese Wüste schon immer so gewesen- andere Wüsten begannen als Grasland, wurden von Schafen abgefressen, verwandelten sich in Steppe, verloren irgendwann den Lebenswillen und wurden zu Wüsten, in denen höchstens noch Eidechsen und anderes kleines Getier überleben konnte. Diese Wüste hingegen... laut den Legenden gab es sie schon seit Entstehung der Welt. Wenn es hier Wasser gab, dann nur in einigen Metern Tiefe- wenn nicht sogar Kilometern Tiefe.
Und Heelo ritt durch diese Wüste, während Greg versuchte, hinter ihr nicht runterzufallen. Sie hatten ein Schild gefunden mit ihrer derzeitigen Position: eine großes, sandgelbes Plakat, auf dem ein kleiner roter Punkt verkündete: „Sie sind vielleicht hier- könnte aber auch da drüben sein.“ Wenn sie die Karte richtig gedeutet hatte, lag die nächste Stadt hinter dem nächsten Berg...
...oder auch nicht.
Aber hinter diesem Berg lag...
...ein weiterer Berg...
...hinter dem ein interessant aussehender Felsen lag...
...noch ein Berg...
...wieder einer...
...oh Gott, noch so ein blöder Berg...
...hinter dem sie dann plötzlich ein Haus fanden.

Greg sah sich misstrauisch um. Das Haus war in einem erbärmlichen Zustand- überall Staub, Risse und Flecken an den Wänden. Spinnweben gab es keine- keine Spinne hätte es hier ausgehalten.
„Sieht verlassen aus... oh.“ Heelo öffnete eine Tür, woraufhin ihr einige Zwerge entgegensprangen. „Bist du Schn... ach, verdammt. Schon wieder die Falsche. Entschuldigung, haben sie ein schwarzhaariges Mädchen gesehen? Ungefähr so groß wie sie, nur sehr viel hübscher.“ Heelo schnappte nach Luft, während Greg weiterhin im Haus suchte. Er fand ein kleines Speisezimmer, in dem ein mehr oder weniger reichlich gedeckter Tisch stand. Sieben Teller, einer sah aus, als hätte jemand davon gegessen- die anderen Teller sahen aus, als würden sie schon seit Jahren hier stehen.
Er ging weiter. Anscheinend war das hier ein Schlafzimmer; sieben Betten, jedes gerade groß genug für einen Zwerg. Eines war zerwühlt- jemand hatte darin geschlafen.
Heelo versuchte im Flur, freundlich zu bleiben.
„Na schön. Ihr sucht ein junges Mädchen, etwa so groß wie ich, gerade mal so hübsch wie ich. Der Name hat was mit Schnee zu tun, mehr wisst ihr nicht. Und was den Rest angeht... ihr glaubt, ihr könntet sie anlocken, indem ihr es so aussehen lässt, als wäre sie hier gewesen? Was vom Essen stibitzt, in einem eurer Betten geschlafen... Aber ihr wohnt doch nicht hier, oder?“
„Blödsinn. Wir wohnen in Heidenklump hinter den acht Bergen. Dieses Haus liegt hinter den sieben Bergen. Das hier ist unser Hobby- anscheinend lebten hier mal sieben Zwerge, die so ein wunderschönes Mädchen verpflegten. Wir sind hier in der Nähe der Wüstengrenze- das heißt, hier gab’s vielleicht mal Wald, mit Tieren und so weiter. Irgendwo gab’s hier auch ein Bergwerk, das diese Zwerge betrieben haben- sie haben auch ein Lied geschrieben, es heißt ‚Hei-Hi, Hei-Ho, jetzt...’“ „Okay, reicht! Woher wisst ihr das alles?“ „Wir haben das Tagebuch von einem Zwerg gefunden. War ein bisschen ausgeklinkt- nannte seine Freunde ‚Hatschi’ und ‚Seppel’. Hey, welcher Zwerg nennt sich ‚Hatschi’? Ich meine, Ray hier hat auch einen komischen Namen, klingt irgendwie strahlend...
aber ‚Hatschi’? Ich bitte dich!“
„Ja, ja, okay, aber wo liegt dieses Dorf genau? Ihr wisst schon, Heidenklump oder so.“
„Hey, du sprichst hier von unserer Heimat! Übrigens kannst du das Dreckloch gar nicht verfehlen- ist eigentlich nichts weiter als ein großer Haufen gebackener Schlamm. Ich würde aufpassen- dort leben einige Trolle. Sind recht nett, wenn man sie bloß nicht ärgert.“
Heelo bedankte sich und ging nach draußen. Greg folgte ihr nach einiger Zeit, sah die sieben Zwerge an und dachte: irgendwoher kenne ich das...
 

Gurke

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Jupp. Einiges, teilweise der Erzählstil. Aber mach man, bissher net schlecht.
 

Kendrior

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/._.\ Ich habe keinen anderen Erzählstil... *schnief*
Sowas kann man nicht klauen
 

Kendrior

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Nach wenigen Stunden erreichten sie endlich Heidenklump- Greg war im Gemüsegarten eines Bergtrolls herumspaziert, was diesen nicht sehr erfreute... erst nach vier Stunden hatte er die beiden wieder weitergehen lassen, in diesen vier Stunden durften sie Unkraut jäten, düngen, gießen und Ungeziefer vernichten. Verständlich, dass Heelo leicht wütend war. Dieser Umstand besserte sich nicht gerade, als sie Heidenklump erreichten. Ein großes Schild versprach „Heidenklump- die Kleinstadt schlechthin!“
Weiter unten stand: „Nehmen sie sich vor Frau Groll in Acht!“
„Komisch... wer ist diese Frau Groll?“ fragte Greg verdutzt.
Ein in der Nähe stehender Passant drehte sich mit großen Augen um.
„Sie kennen Frau Groll nicht?“ fragte er entsetzt.
„Nein, wir...“
Von irgendwoher kam eine dicke Frau hergerannt.
„Alles weg hier! Frau Groll kommt!“ schrie sie in die Straße runter.
Dann geschah etwas, was Heelo und Greg nie vergessen würden: innerhalb von zwei Sekunden war die komplette Straße menschenleer- natürlich auch zwergenleer, trollleer, und so weiter.
Und dann sahen Heelo und Greg endlich Frau Groll.
Sie war höchstens anderthalb Meter groß, verhutzelt und trug eine Brille- insgesamt sah sie aus wie ein freundliches, altes Mütterchen.
Sie schritt auf Heelo zu. „Entschuldigung, meine Liebe... könnten sie mich nach Hause geleiten? Meine Beine sind nicht mehr so kräftig wie früher...“ fragte sie mit freundlicher, zitternder Stimme.
Heelo begutachtete sie kurz und fragte sich, was die Leute hier gegen sie hatten. „Naja... natürlich. Wo wohnen sie denn?“
„Da oben.“ Die alte Dame zeigte...
Heelo sah genauer hin.
...auf eine in den Wolken schwebende Insel.
„Äh... ist das die Insel der Götter? Ich habe davon gehört...“
„Allerdings, junge Dame. Gestatten? Frau Groll, Göttin aller alten Mütterchen, denen man über die Straße helfen sollte. Und jetzt bring mich da hoch.“ Ihr Tonfall war jetzt ein wenig arrogant.
„Aber... als Göttin müsstest du doch ganz leicht da hochkommen, oder?“ „Ach was! Sieh dir doch mal diese Krampfadern an- wie soll ich denn so irgendwo hin? Außerdem dürfen da nur die ach so tollen ‚Hohen Götter’ hoch. Blödsinnig. wenn ihr mich fragt. Nur, weil er mit Blitzen schießen kann, ein paar tausend Gläubige hat und immer in einer Toga rumläuft, darf dieser Schnösel von Tadasso da oben wohnen. Ich kann Leuten höchsten schlechtes Gewissen bereiten, habe einige Dutzend Gläubige- aber um so mehr Gläubiger- und laufe ständig in diesem Kleid rum und trage diesen bescheuerten Blumenhut. Die Leute hier fürchten mich, weil ich immer sehr schnell grantig werde und dann tagelang schmolle. Ach ja, ich habe noch eine Kraft... Ich kann Leuten Krampfadern anzaubern. Nicht gerade mächtig, aber die Leute respektieren mich.“
Heelo hatte Frau Groll staunend zugehört. Eine Gottheit der alten Mütterchen... Sie hatte schon einige Götter kennengelernt- Salesch, Gott der zu kleinen Drinks, die mies schmecken und trotzdem Kopfschmerzen bereiten. Dann war da noch Damios, Göttin der gewöhnlichen Tulpenzwiebel- aus irgendeinem Grund war sie sehr beliebt, obwohl die Gratis-T-Shirts bestimmt zu ihrer Beliebtheit beitrugen...
Aber diese Göttin verlangte, auf die Insel der Hohen Götter zu gelangen... Diese Götter hatten kaum etwas mit den Menschen zu tun- außer sie zermalmten, erschossen, verbrannten oder taten Schlimmeres mit ihnen. Natürlich nur zu reinen Glaubenszwecken.
Eine Möglichkeit war, dass sie sehr schnell sehr viele Gläubige bekam. Andererseits gab es noch eine andere Möglichkeit- ein paar wenige Gläubige, die man als Märtyrer sterben ließ. Auch eine Möglichkeit war, irgendjemand wirklich Besonderen auszuwählen. Allerdings musste dieser dann auf besonders eindrucksvolle Art und Weise sterben... ‚Messias’ nannte man so jemanden.
Eine Möglichkeit gab es noch...

Die Insel der Hohen Götter, Eingangsportal.
Heelo und Greg wurden von Frau Groll per magischem Eiltransport zur Insel hochgebracht, während Heelo noch mal den Plan durchging. Dann standen sie vor dem Wächter des Portals.
„Mal sehen... ihr seid Heelo, Göttin der Schönheit?“ fragte der Wächter, ein riesiger glühender Ritter in eisblauer Rüstung.
Heelo trug ein Kleid, das... nun, besondere Körperstellen besonders betonte. Sie nickte genervt.
„Naja, über Geschmack lässt sich streiten. Du bist Greg, Gott des... ‚tief Luftholens, dreimal im Kreis drehens und anschließend am Kopf kratzens’?“
„Allerdings, niederes Gewürm! Ich bin ein ganz Großer hier, jawohl!“ Der Wächter- sein Name war Alpakalytolykos, was soviel hieß wie „Kleines Hündchen, welches an einen Baum gebunden wurde“- seufzte und sah dann zu Frau Groll. „Und du bist...“
Weiter kam er nicht, denn Frau Groll rammte ihm die Handtasche zwischen die Beine. Wimmernd ging der Hüne zu Boden.
„Hey, wozu dann die Verkleidung?“ meinte Heelo verdutzt.
„Ach weißt du, Mädchen... ich zitiere hier einfach mal das Motto eines renommierten Bildungsinstituts.“
„Und das wäre?“ fragte Heelo argwöhnisch.
„ ‚Es ist halt so.’ Und jetzt kommt, Sterbliche!“ Daraufhin rannte Frau Groll mit einem bemerkenswerten Tempo durch das Portal.
„Mit so einer Göttin braucht man keine Dämonen mehr“ meinte Greg seufzend.

Die Eroberung der Insel der Hohen Götter war einfacher gewesen, als Heelo gedacht hatte. Der größte Teil der Götter war männlich und wollte eher ungern mit Frau Grolls Knie Bekanntschaft machen. Die Weiblichen waren sehr emanzipiert und begrüßten eine weibliche Hohe Göttin, welche sich durchsetzen konnte.
Natürlich belohnte Halmarra, Göttin der Welt, Geheiligte Mutter des Himmels und Wächterin der Dreifach Gewendeten Pforte- ehemals Frau Groll, Göttin der alten Mütterchen- Heelo und Greg, wie es sich für Begründer einer neuen Religion gehört.
Sie warf sie in den Kerker.

„Ich verstehe das nicht! Wir haben ihr doch geholfen, oder?“ fragte Greg völlig verwirrt. Sie saßen in einer prachtvollen Kammer, mit wunderschönen Perlvorhängen, Wandteppichen und anderen geschmacklosen Kinkerlitzchen.
Das einzig störende Merkmal waren die Gitterstäbe.
„Ich denke mal, sie wollte alle anderen... Gründer loswerden.
Ich meine, wenn du zum Beispiel eine Firma gründen würdest, allerdings noch zwei Partner hättest, müsstest du teilen. Wenn die Partner allerdings verschwinden würden... du verstehst, was ich meine. Tja, wenigstens ist es hier ein wenig gemütlich.“
Heelo räkelte sich auf einem Kissen. „Vollmond haben wir auch keinen... wird eine ruhige Nacht heute.“
„Moment mal... sollten wir nicht lieber versuchen, zu fliehen?“
Heelo gähnte. Sie wollte sagen: „Hör mal, mein Lieber... es ist Nacht, es patrouillieren einige Wachen da draußen und wir schweben fast zwanzig Kilometer über der Achsenwelt. Bestimmt passiert irgendetwas... vielleicht eine Rebellion unter den Göttern, die uns befreit... oder irgendein Held auf einem fliegendem Teppich... oder...“
Eine riesige Bohnenranke wählte diesen Zeitpunkt, um durch den Boden zu brechen. Ein Ruck ging durch die Götterinsel, als die gigantische Pflanze durch mehrere Stockwerke schlug.
Typisch: Talpalivaratius, Gott der Bohnenpflanzen, wurde durch die Ranke an einer ganz bestimmten Stelle verletzt.
Heelo hatte alles ruhig angesehen.
„...oder eine Bohnenranke aus den Bohnen, die ich dir vorhin aus der Hand geschlagen habe. Anscheinend ist die Insel gerade über diese Stadt geflogen, die wir vorhin... Oh.“
Der Grund, weshalb Heelo unterbrochen wurde, bestand aus Albert Poodle, dem Zauberer, den sie vorhin getroffen hatten- er kletterte mit Eric und Konsorten die Bohnenranke hoch.
„Poodle? Sie? Wie kommen sie hierher?“ fragte Greg verblüfft.
Bevor der Zauberer antwortete, klopfte er sich den Staub vom Mantel, rückte Hut und Kragen zurecht und holte tief Luft.
Nachdem er sicher war, vollste Aufmerksamkeit zu haben, intonierte er feierlich: „Felda! Garmel! Oposs! Krawad! Ich banne alle bösen Geister dieser Insel! Hub-Hai-Di! Trara!“ Poodle sah die anderen an.
„Was? Zauberer machen das immer, wenn sie einen gefährlichen Ort betreten!“ verteidigte er sich.
„Nützt es was?“ fragte Heelo fasziniert.
„Nun... nein.“
„Warum macht ihr es dann überhaupt?“
„Weil es Tradition ist! Basta! Was wäre, wenn niemand mehr die Tradition beachten würde? Hm? Ich sag’s euch! Niemand würde mehr... äh... die Tradition beachten! Jawohl! Und jetzt lasst mich weitermachen, es wird nämlich noch besser!
Jelka! Jelki! Bibidi! Boo! Zawtess! Dämonen der Hölle, verlasst diesen Ort! Falari, Falaro.“ Als Begleitung spielte Eric eine Art Beschwörungstrommel, welche er anscheinend ständig mit sich herumschleppte. „Und nun... weg hier!“

Während die Zauberer mit Heelo und Greg flohen, geschah etwas merkwürdiges im Zentrum der Götterinsel: die Götter gerieten in Panik.
„Wir haben Hüllenbruch!“ rief Deltinoss, Chefmechaniker der Insel.
Die Götterinsel bestand praktisch nur aus Zahnrädern, Rohrleitungen und Dampfmaschinen, dekoriert mit jeder Menge Teppichen, Tapeten, Marmor und anderen Segnungen der Zivilisation, zum Beispiel Badewannen mit automatischem Schaumspender.
Da Götter genaugenommen nicht schlafen, essen, oder... nun ja, gewisse Tätigkeiten auf der Toilette durchführen müssen, brauchte
man bei der Götterinsel gar keine Privatgemächer in dem Sinne.
Nun ja, natürlich gab es welche- aber nur, damit die Götter auch mal schmollen konnten.
Aber wirklich wichtig war nur der Weltenspiegel.
Der Weltenspiegel- eine Scheibe mit fast hundert Meter Durchmesser, welche auf den ersten Blick nur Schlieren zeigt.
Doch wenn man genau hinsieht, erkennt man, dass diese Schlieren Wolken sind- und ab da gibt es kein Halten mehr. Man erkennt Kontinente, Meere, Städte, sogar einzelne Menschen- es kommt darauf an, wie man hinsieht.
Nun waren einige niedere Götter damit beschäftigt, eilig den Weltenspiegel in Sicherheit zu bringen.
Man konnte stundenlang über seinen Zweck sinnieren- und doch zu keinem Ergebnis kommen. Vielleicht war er zur Spionage gedacht, oder nur zum Vergnügen- selbst die Götter wussten nicht, woher er kam.
 

Gurke

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Mir etwa langweilig und hab wieder mit dem kritzeln angefangen. Zwar etwas aus dr Übung, aber mal auf die Schnelle bisschen was umgesetzt.

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Kendrior

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Junge/Mädchen/was auch immer, du bist engangiert.
Wie lange hast du für die Bilder gebraucht? Die sind einfach nur übergeil...
Ach ja, ein kleiner Wermutstropfen: die Achse ist eigentlich hauchdünn...
ein richtig surrealer Anblick, wie wenn man einen 30 Zentimeter langen Zahnstocher durch eine Pizza stößt...
Aber die Bilder sind trotzdem genial!! :D
Und deshalb gehts auch mit der Story weiter ( jetzt wirds ein wenig komisch, da war ich mies drauf, als ich das geschrieben habe... sagt mir eure Meinung dazu, mal sehen, vielleicht mache ich dann doch so weiter)

Er war "im Kaufpreis inbegriffen" sozusagen. Als die Konstrukteure des Universums
( oder der Schöpfer; je nachdem, welche Religion sie ansprechen- in einem Fall ist es gar keine Person, sondern ein merkwürdiger Zwischenfall. Es geht dabei um irgendetwas wirklich heißes, das schnell kleiner wurde und dann vor Wut explodierte. Es gab jede Menge Krach dabei, denn es war ein wirklich verdammt großes "Bumm". Die Geräusche formten das Universum, wie wir es kennen, und noch heute rast ein einzelnes Geräusch auf einer Welle im Universum umher, wirbelt Galaxien durcheinander, formt ganze Nebelgebirge und hat richtig viel Gaudi.)
die Achsenwelt erschufen, war sie eine einzige flüssige Lavawüste. Die Durchschnittstemperatur betrug einige tausend Grad im Schatten, die Luft war ein wenig stickig- auch wenn Luft eigentlich noch nicht existierte; hier sollte man von "Gasen" sprechen- und selbst die Achse, ein tausende Kilometer hohes Gebilde, war noch flüssig und tropfte unablässig- sehr zum Ärger einiger bereits entstehender Bakterien, welche sich Gluttropfen so groß wie Bergen gegenübersahen.
Der Spiegel existierte bereits.
Ging man noch weiter zurück, zur Erschaffung des Multiversums
( Nicht des Universums- das Multiversum bildet seine eigene kleine Gegend im um astronomische Maßstäbe größeren Universum. Und wenn sie sich jetzt fragen, wo ihre Welt liegt: wenn sie rund ist, auf jeden Fall nicht hier. Runde Welten sind etwas anders organisiert, vor allem sind sie aber anderen Gesetzen untergeordnet- so etwas braucht sein eigenes Multiversum. Es gibt noch ganz andere, manchmal irrsinnige Variationen, die wieder ihre eigenen Multiversen brauchen. Hat eine Zivilisation das erst mal erkannt, vergeudet sie ihre Zeit nicht mehr mit Evolution und so weiter, sondern vernichtet sich selber, um gefälligst aus diesem verdammten Mistding zu verschwinden.), als nur Gasnebel existierten und kleine traurige Ansammlungen von Staub, war er schon da.
Als das gesamte Universum entstand, schwebte bereits ein hässlich verzierter Spiegel im Nichts, zeigte- live!- den Urknall. Noch heute kann man ihn sich ansehen, mit dem Geräusch- es klingt angeblich nach "Preeep". Man muss allerdings hinzufügen, dass das Geräusch *angeblich* mit der Originallautstärke wiedergegeben wird. Theoretisch heißt das dann eines: sobald das Geräusch ertönt, wird das jetzige Universum vernichtet, und ein neues wird von dem Geräusch erschaffen.
Da aber Stimmen, Geräusche und Musik aufgenommen immer ein wenig anders klingen, das Geräusch daher auch, muss man davon ausgehen, dass das eigentliche Geräusch viel gewaltiger war...
Die Götter der Achsenwelt erfuhren es beinahe niemals, denn in dem Moment ging eine Erschütterung durch die gesamte Insel, und der Spiegel entglitt den niederen Göttern aus den Händen.
Dutzende von Göttern, Engeln, Dämonen, Titanen, Valkyren und andere allgemein göttliche oder dämonische Gestalten sprinteten los, um den Spiegel aufzufangen. Sie schafften es gerade rechtzeitig, den Spiegel gemeinsam zu packen. Es war eine wundervolle Geste- Götter und Dämonen vereint, um den Weltenspiegel ( die Welt?) zu retten.
Kurze Zeit später schlug die Realität zurück und erinnerte die beiden Fraktionen daran, dass sie eigentlich schreckliche Feinde waren.
Mit einem lauten "Boing" fiel der Weltenspiegel auf den Boden, als alle Personen gleichzeitig losließen um sich gegenseitig mit bösartigen Gesten zu bedrohen. Als Folge der schlechten Behandlung zeigte sich sofort ein großer Riss in der gewaltigen Scheibe.
Die Folgen für das gesamte Multiversum waren... nun, vielleicht nicht fatal, aber mit allergrößter Sicherheit recht amüsant für den Außenstehenden.
Es war reines Glück, dass jemand so geistesgegenwärtig war, eine unbelebte Region des Multiversums als Beobachtungsfokus einzustellen- für den Fall, dass irgendetwas geschah.

Elf Lichtjahre von dem Achsenwelt-Sonnensystem entfernt lag einmal das Wamborro-System. Eine langweilige Anhäufung von trockenen, atmosphärenlosen flachen Welten, die sich gelangweilt um ihre Sonne drehten. Der Autor benutzt hier absichtlich das Wort "einmal", denn in dem Moment, wo der Weltenspiegel zu Boden fiel, entstand ein vollkommen schwarzer Riss von beinahe einem Lichtjahr Länge, der das gesamte Wamborro-System erst durchschnitt, dann zersprengte. Die Sonne wurde in den Riss gezogen, ebenso wie eine Welt, die aussah wie ein verrosteter Penny, nur ohne dieses dämliche Gesicht und mit einer Nadel, welche die Mitte durchbohrte. Die anderen Welten des Systems- drei, um genau zu sein- wurden einfach in tausende kleiner Trümmer zerfetzt von den gewaltigen Kräften, die hier wirkten.
Innerhalb weniger Minuten existierte das gesamte Sonnensystem nicht mehr.
Und der Riss wuchs- in Richtung? Na? Genau.

Heelo sah den Riss als Erste überhaupt, dank ihrer erhöhten Position auf der Bohnenranke. Sie war nicht entsetzt- vielleicht war es nur eine komische, extrem dünne Gewitterwolke. Trotzdem ging sie kein Risiko ein und klopfte Poodle auf die Schulter.
"Was ist das da oben, Zauberer?"
Poodle sah nach oben.
"Das da? Dieser schwarze Strich am Himmel?"
"Ja. Was ist das?"
"Sieht aus wie ein interdimensionaler Riss innerhalb der Raumzeit.
Hübsch, nicht wahr? Kommt manchmal vor. Keine Sorge, die sind ganz klein und verschwinden wieder ganz schnell."
Gemeinsam beobachteten sie, wie der Riss wuchs.
"Er sieht irgendwie so... RIESIG aus, nicht wahr?"
"Eine optische Täuschung. Könnten sie einen Kiesel vor ihrem Gesicht von einem Felsen in zweihundert Metern Entfernung unterscheiden?"
"Ja!"
"Wirklich? Ich nicht. Komisch."
"Rauchen sie?"
"Ja, sehr gerne!"
"Trinken sie?"
"Ebenfalls sehr gerne!"
"Wie viele Finger halte ich hoch?"
"Im Moment gar keinen!"
"Sie haben recht, denn wenn ich eine Hand hebe, falle ich von der Bohnenranke."
Greg kicherte. "Wartet, ich mach mit. Wie viele Finger halte ich hoooooooooooo..."

Zwei Kilometer tiefer prallte Greg auf harten, unnachgiebigen Fels.
Seine Geschwindigkeit beim Aufschlag reichte aus, um einen fünf Meter durchmessenden Krater in die Botanik zu reißen.
Seien sie sicher- sie wollen nicht wissen, wie er danach aussah.
Er lag ungefähr zwei Minuten so herum, als etwas mit ihm geschah.
Zertrümmerte Knochen fügten sich zusammen; tiefe Wunden schlossen sich; ganze Organe heilten sich von selbst.
Am Schluss des Prozesses, der ungefähr eine halbe Stunde in Anspruch genommen hatte, lag Greg benommen, aber vollkommen unverletzt auf dem Boden, und sah sich um. Dank seiner Werwolfnatur hatte er viele Vorteile, zum Beispiel seine Regenerierungsfähigkeiten; ein Werwolf konnte nur durch Silber oder Feuer getötet werden. Selbst dieser Aufprall hatte ihn nicht töten können.
Aber es hatte verdammt weh getan.

Nach acht Stunden erreichten Heelo und die Zauberer endlich Gregs Aufschlagsort. Verblüfft starrten die Zauberer erst ihn, dann den Krater im Boden an. Heelo murmelte nur leise "Werwolf", dann kniete sie sich neben den immer noch verwirrten Greg.
Er hatte nur noch ein paar Fetzen am Leib, doch Heelo verzichtete taktvoll auf eine genauere Betrachtung. Stattdessen kraulte sie Greg hinter den Ohren und versuchte ihn vorsichtig wieder in seine alte Identität zurückzuführen. Sein Gehirn hatte sich auch wieder selbst heilen müssen: nur die Gedanken waren alle noch nicht eingeordnet.
Greg brauchte Hilfe von außen, um die Nervenzellen wieder richtig zu platzieren. Nach ein paar Sätzen Heelos aktivierte sich bereits wieder sein Sprachzentrum- es war ein Schneeballeffekt. Sie sagte ihm, wie er hieß, woraufhin der größte Teil seiner Erinnerungen sofort zurückkamen. Innerhalb kurzer Zeit war er wieder er selbst- psychisch gesehen. Leider kam mit den Erinnerungen auch das Schamgefühl zurück. "Oh, verdammt!"
Den sich immer noch ausbreitenden Riss bemerkte niemand.
Mal abgesehen von...

Auf dem Kontinent Selph, dem kleinsten der Achsenwelt, bemerkten die Astronomen der örtlichen Zauberergilde eines Tages ein merkwürdiges Himmelsphänomen im Wamborro-System.
Lichtgeschwindigkeit war etwas, das in diesem Multiversum eher vernachlässigt wurde; das Licht war doch eh schon überall, außer, wenn es Nacht war, wozu dann eine Geschwindigkeit dafür definieren? Wenn man das Licht anmachte, kam es sofort- es dauerte nicht eine Weile, bis das Licht die Augen erreichte, oder? Die Maßeinheit Lichtjahr wurde trotzdem verwendet, seit einige verrückte Wissenschaftler erklärt hatten, das Licht würde sich mit 300.000 Kilometern pro Sekunde bewegen. Zwar glaubte das niemand ( und das zu Recht), aber der Begriff blieb einfach hängen.
Aus diesem Grund sahen die Astronomen den Riss auch sofort, und nicht erst Jahre später. Sie richteten ihre magisch verstärkten Teleskope direkt auf Wamborro selbst.
Die Sonne war weg.
Nun begann man heftig zu diskutieren. Ein Schwarzes Loch kam nicht in Frage, das hätte man nicht gesehen, eben weil es schwarz war. Dieser Riss war eher leicht violett, also hatte er vermutlich was mit okkulten Kräften oder Dämonen zu tun.
Die Hexer und Dämonologen der Gilde überprüften das, meinten aber nach einigen Stunden der Analyse, das es eher "eines von diesen Physik-Dingsbumsen" war. Mit anderen Worten: unwichtig.

Auf einem Ausläufer des Marek-Kontinents hingegen, der ungefähr in der Mitte der Achsenwelt lag, reagierten die Bewohner der Achse, die Drachen, eher panisch auf dieses Himmelsereignis. Sie kannten diesen Riss- immerhin war er Teil ihrer Schöpfungsgeschichte.
Angeblich waren die Urväter der Drachen, die einfachen Echsen,
aus so einem Riss in die Welt gekommen. Und wenn dieses Mistding wiederkam, so schlussfolgerten sie, dann musste das bedeuten, dass sie entweder wieder zurückgebracht wurden an ihren Ursprungsort- oder dass wieder eine neue Spezies herauskam.
Die Drachen wollten nichts riskieren- auf der gesamten Achsenwelt machten sich Echsen, Salamander, Lurche, Drachenfliegen, und natürlich die Drachen selbst auf den Weg Richtung Achse, um sich alle gemeinsam dem Riss zu stellen. Wenn sie schon zurückmussten, dann wenigstens nicht ohne einen Versuch, es zu verhindern.

Auch die Wissenschaftler und Magier der Vereinigten Staaten von Ortas, der mächtigsten Fraktion der gesamten Achsenwelt, sahen den Riss. Im Gegensatz zu den Magiern der Hunderten von Zauberergilden und kleinen Akademien, die es auf der Achsenwelt gab, waren diese Leute sehr verunsichert. Diese Leute lebten die meiste Zeit ihrer Karriere in Bunkern und unterirdischen Labors, erforschten bestimmte Zaubersprüche und Waffen, mit denen man problemlos eine ganze Stadt in Grund und Boden sanieren konnte, und hatten immerzu einen überheblichen Gesichtsausdruck- als hätten sie Dinge gesehen, die der Normalbürger nicht zu sehen bekam.
Was auch stimmte...
Einer von diesen Wissenschaftlern war Taric Mobee, 60 Jahre alt, mit bereits stark zurückgehendem Haar, einer Midlife-Crisis so groß wie ein Troll und einem IQ von 169 in Wissenschaft und gerade mal 40 im zwischenmenschlichen Bereich. Ein typischer Streber, von dem niemand was wissen wollte.
Bis heute.
Jetzt musste er dem Senat der VSO erklären,
a) was dieser verdammte Riss war
b) ob er gefährlich oder sogar kommunistisch war
und c) ob man ihn als Waffe missbrauchen konnte.
Seine Antworten waren
a) ein Riss im Raumzeitgefüge
b) keine Ahnung, Raumzeitphänomene haben keine politische Richtung
und c) vielleicht.
Natürlich drückte er das alles so diplomatisch wie möglich aus- immerhin wollte er seinen Job noch möglichst lange behalten.
Es endete damit, dass man ihm vierzig Wissenschaftler, fünf Millionen Oddeys ( Währung der Ortanischen Staaten)
das gesamte Lacoon-Observatorium mit dazugehörigem unterirdischen Labor und eine Sekretärin mit den Maßen
90 ( Bisherige Liebhaber) 60 ( IQ) 90 ( Bisherige Abtreibungen) bereitstellte, damit er gefälligst schnell herausfand, was man jetzt mit dem verdammten Riss anstellen sollte.

Da man wohl kaum mit einem nackten Werwolf in Menschengestalt herumlaufen konnte, erklärte sich Poodle gütig dazu bereit, Eric den Mantel wegzunehmen und ihn Greg zu schenken. So ausgerüstet, konnten sie sich wieder in der Zivilisation blicken lassen.
Die nächste Stadt lag nur zweihundert Meter entfernt, vorausgesetzt, man konnte fliegen- ein reißender Fluss zerteilte das Land.
Nach kurzer Zeit fanden die Gefährten eine Brücke.
Und ihren Wächter.
"'Halt! Hier ihr nicht vorbeikommt!" brüllte die massive Brückentrollin, einer wütenden heidnischen Fruchtbarkeitsgöttin nicht unähnlich. Sie wissen schon, diese unförmigen kleinen Statuen, nicht die, denen die Arme fehlen.
Ihr Tonfall änderte sich sofort, als sie Heelo erblickte.
"Heelo?"
"Atuka?" fragte Heelo verblüfft zurück.
"Ja, so ich heißen!" rief Atuka erfreut, die riesigen Arme weit ausbreitend.
"Nicht umarmen! Atuka, hast du es etwa endlich zu deiner eigenen Brücke geschafft? Das ist ja wunderbar!"
"Ja! Ich endlich genug Geld gehabt zum Kauf von eigener Brücke! Lange gedauert! Aber jetzt ich stolze Besitzerin einer Imobiliar!"
Heelo drehte sich zu den Zauberern und Greg um, entschuldigend lächelnd. "Jungs... das ist Atuka, eine Freundin von mir. Sie ist eine Trolldame, hat aber ein Herz aus Gold. Oder wenigstens Sandstein, auf jeden Fall irgendein weiches Gestein.
Atuka, das ist Greg, mein Begleiter... Poodle, ein Zauberer...
Eric, ein Student... und... äh... die anderen Zauberer halt."
Sie winkten vorsichtig. Dass dieser Troll eine Frau war, machte ihn nur umso gefährlicher. Machte SIE umso gefährlicher, Verzeihung.
"Ich müssen leider abzahlen in Raten, aber Imobiliar-Händlerin sagte, ich müssen weniger zahlen, weil ich Trolldame bin, die kennt ihren Weg, und ich das komisch fand, weil jeder doch seinen Weg kennt, weil sonst jeder sich verlaufen würde, aber sie nur meinte 'Wir müssen zusammenhalten' und mich dann anschielen. Ich müssen sogar noch weniger zahlen, weil ich Brücke bewache, was sehr soschiale Aufgabe sein, nichwahr?" Die Trollin lächelte mit riesigen, überraschend gut gepflegten Zähnen.
"Und du wohnst wirklich unter der Brücke?" fragte einer der Zauberer- der Dicke, wiehießernoch? dachte Heelo- misstrauisch.
"Oh nein, Herr Zauberer! Ich wohnen natürlich in Stadt. Aber mit eigener Brücke ich sein endlich eine Sälfmäid-Frau, und das ist großartig! Jetzt ich auch sein in Brückengeschäft, lohnen sich sehr!"
Jetzt kommt's, dachte Heelo. Vielleicht bin ich schnell genug...
"Was lohnt sich?" fragte Greg unschuldig.
"Natürlich Töten von Leuten, die unerlaubt Brücke von Atuka überqueren! Erst ich packe sie an Armen, dann reiße in der Mitte auseinander, dann ich sage lustigen Spruch wie, äh, 'Na, sehen mal an, du doch nicht gleich verlieren, äh, Kopf' und dann reißen ab Kopf", erzählte die Trollin fröhlich.
Wenn ich Greg so packe, und ihn so auf sie werfe, dann kann ich ein wenig Zeit gewinnen, sie wiegt bestimmt zweihundert Kilo, da wird sie wohl kaum so schnell laufen können, ich meine, sie besteht aus Stein, wie schnell sind Steine? dachte Heelo.
"Leute wie... uns?" fragte Poodle besorgt.
"Genau das stimmen! Aber ihr nicht unerlaubt, weil Atuka jetzt Feierabend macht! Ihr dürfen gehen über Brücke, ich zerreißen Leute sowieso nur gegen Geld, weil sowieso doof, wenn alle Leute zerreißen, bald alle Leute weg, dann ich sein arbeitslos. Heelo, was du machen mit Herrn Greg?"
"Ich weiß nicht, was sie macht, aber es fühlt sich gut an!" meinte Greg grinsend. Den Rest des Weges mieden die anderen der Gruppe ihn möglichst.
Die Stadt war nichts Besonderes; eine recht große Ansammlung von Hütten, wenige Steingebäude, keine Stadtmauer. Nur wenige Leute befanden sich auf den Straßen- die Nacht ging mittlerweile von der Jugend in die Pubertät über.
Schließlich fand die Truppe ein kleines Gasthaus mit Namen
"Zum garstigen Mistkerl".
"Wirklich, ein sehr... pittoresker Name", stellte der Dicke- er hieß Erwin Gramvolt, wie Heelo inzwischen herausgefunden hatte-
mit zweifelndem Tonfall fest.
"Ein Bett ist ein Bett", meinte Poodle mit fester Stimme.

Ob ein Bett auch ein Bett ist, wenn Decke, Matratze und Kissen fehlen, sei einmal dahingestellt. Auf jeden Fall schliefen die Gefährten auf Stroh, was besonders Greg missfiel.
"Ich bekomme Flöhe, wenn ich in diesem Zeug liegen muss! Und du weißt, wie es letztes Mal geendet hat, als ich Flöhe hatte!" klagte Greg. Er und Heelo hatten sich ein Zimmer miteinander teilen müssen, nur von einem Vorhang getrennt, während die Zauberer es scheinbar vorzogen, im Schankraum auf dem Boden zu schlafen- natürlich nicht ohne zwei ausgiebige Mahlzeiten sowie einige Bierhumpen vorher als Betthupferl eingenommen zu haben. Der Wirt versuchte erst gar nicht, sie aufzuwecken- zu früh geweckte Zauberer hatten angeblich keine Kontrolle über ihre Kräfte. Zwar hatten sie die sonst auch nicht, aber wozu ein Risiko eingehen?
Auch Heelo war unzufrieden. Das verdammte Kaff- der Name dieser rückständigen Ansammlung von hässlichen Holzbauten war Starnbard-
lag in der Nähe eines großen Waldes. Eigentlich hätte sie sich freuen müssen- Elfen lieben doch Wälder, nicht wahr?
Aber diese Elfe war nicht glücklich. Wälder bedeuteten Ärger.
Viele Menschen hatten keine Ahnung davon, weshalb Elfen die Wälder so bevorzugten. Nicht einmal die meisten Elfen wussten es.
Bis auf die Hochelfen, und Heelo war ein Mitglied dieser beinahe aristokratischen Elfenlinie.
Der Grund war nicht Naturverbundenheit. Auch nicht die gute Waldluft.
Der einzige Grund war schlicht und einfach: Die Hochelfen missbrauchten die Bäume für ihre Magie. Die Bäume schreien praktisch ununterbrochen unter der Folter; natürlich unhörbar für normale Menschen und Elfen. Hochelfen hörten es.
Sie stellten furchtbare Dinge mit der Natur an, nicht nur mit Bäumen.
Nicht aus Hass, nicht aus Spaß.
Furcht.
Hochelfen waren nur unsterblich, weil sie die Lebenskraft anderer Geschöpfe ständig absaugten; meist Tiere und Pflanzen, selten Menschen oder andere intelligente Geschöpfe.
Heelo wollte eines Tages nicht mehr. Sie konnte es nicht mehr ertragen.
Doch es ging nicht- die Angst vor dem Tod war zu groß.
"Wie kann jemand, der soviel Böses getan hat, in Frieden ruhen?"
flüsterte sie leise ins Stroh hinein. Dann schlief sie ein, wie jede Nacht von Alpträumen geplagt.

"Heelo Pander."
Heelo blickte sich um. Warum war alles so verschwommen? Wer rief sie?
"Heelo Pander. Hochelfe."
Sie rief zurück, forderte die Stimme auf, sich zu zeigen.
"Heelo Pander. Mörderin des Lebens."
Nun schrie sie. "Hör auf! Wer bist du, verdammt? Zeig dich endlich!"
"Heelo Pander. Armes, verdammtes Wesen."
Heelo konnte nicht mehr. Sie brach zusammen, und Schwärze umfing sie.

"Heelo? Heelo, alles okay?"
Greg hatte mit allem gerechnet, als er den Vorhang zur Seite zog.
Ein trotziges "Ja".
Eine wüste Beschimpfung, weil er es wagte, sie ohne Erlaubnis aufzuwecken.
Vielleicht sogar mit einem Kinnhaken, wie immer, wenn er Heelo weckte.
Aber mit einer weinenden Hochelfe, die zusammengekrümmt auf ihrem Bett/Stroh lag, nur mit einem Nachthemd bekleidet, war er nun doch ein wenig überfordert. Als Werwolf hatte er kein besonderes Interesse an humanoiden Frauen; eine gutaussehende Wölfin, ja, das machte das Leben lebenswert! Heelo wusste das auch, bestand aber trotzdem darauf, dass zwischen Greg und ihr 24 Stunden ständig entweder eine Mauer oder zwei Schichten Kleidung lagen.
Vermutlich wieder irgend so ein Frauenproblem, dachte er. Mit diesem tröstenden Gedanken- immerhin betraf es nicht ihn- ging er zu Stroh/Bett.

Ein neuer Morgen. Und der Riss am Himmel war noch größer geworden.
"Es ist nichts, wirklich! Diese Risse tauchen ständig auf! Was meint ihr, woher die Magie kommt? Sie strömt aus diesen Mistdingern!" beteuerte Poodle noch mal mit Nachdruck, nachdem Heelo sich mehrmals bei ihm erkundigt hatte. Sie war trotzdem noch nicht ganz überzeugt.
"Da, wo jetzt der Riss ist, war glaube ich irgendein Sternbild noch vor kurzem", meinte einer der Zauberer ( der Dünne; Heelo konnte sich die Namen immer noch nicht merken). "Ich kenne mich da aus, ich bin Doktor der Astrologie und der Biologie."
"Wie hängt das eine mit dem anderen zusammen?" fragte Greg verwundert.
"Ganz einfach: Astrologie lenkt, die Biologie wird gelenkt."
"Und wer denkt dann?"
"Niemand, schätze ich", antwortete der Dünne grinsend.
Seit zwei Tagen fuhren sie schon in einer dieser neumodischen Dampf-Lokomotiven, sehr zum Missfallen der Zauberer. Alles, was auch nur im Geringsten nicht-magisch anmutete, war ihnen zuwider. Auch als Heelo ihnen erklärte, die Lokomotive würde nur deshalb funktionieren, weil Dutzende von magischen Apparaturen sämtliche Technik an Bord kontrollierte, waren sie noch unzufrieden.
"Wenn die Schöpfer gewollt hätten, dass der Mensch Hunderte von Kilometern in der Stunde fährt, hätten sie ihn mit Rädern oder so ausgestattet! Dieser ganze neumodische Technikkram ist wider die Natur!"
meinte einer von den Dürren ( er heißt Aroon, merk dir das! schalt Heelo sich selbst in Gedanken) mürrisch.
"Aber dass Zauberer mit Magie fliegen können, ist vollkommen natürlich, nicht wahr?" erwiderte Heelo müde lächelnd. Sie hatte diese nervigen Greise satt. Ständig redeten sie davon, wie gut es damals gewesen wäre und so weiter. In Gedanken wiederholte sie noch mal die Namen; Poodle, der extrem Dürre mit Bart. Der langbärtige Dürre heißt Aroon. Der unglaublich Dicke Gramvolt. Dann noch Eric, der Student, und der dritte Dürre, der nie redete, der hieß Albarem. Na bitte, es geht doch.
"Meine Liebe... Magie ist nicht mehr als ein Hilfsmittel. Menschen könnten fliegen, wenn sie ihr Gewicht stark reduzieren, ihre Knochen aushöhlen und schnell genug mit den Armen wedeln würden. Aber Technik ist keine eigenständige Entwicklung. Der Mensch selber muss nichts tun, nur sitzen oder so- die Maschine macht alles alleine. Nachdem ein Zauberer einen Zauberspruch zur Leistung seiner Kraft angewendet hat, muss er nach Beenden des Zaubers lange ausruhen; deshalb sind die meisten Zauberer auch so dünn. Der durchschnittliche Zauberer verbraucht ungeheure Mengen an Energie, was mit der starken Belastung der Muskeln..."
Nun folgte ein Vortrag, der von Greg schnell unterbrochen wurde.
"Verzeihung, wenn ich frage... was ist mit ihnen, Gramvolt?
Sie sind, na ja, eher, dick."
Gramvolt setzte sich stöhnend auf- die Last der Jahre und Kalorien.
"Sie dürfen fragen. Ich bin kein praktizierender Zauberer, nur theoretischer. Ich habe noch nie einen Zauberspruch angewendet, höchstens kleine Alltagszauber. Ich fand es zu anstrengend, um ehrlich zu sein...
Ich beschäftige mich hauptsächlich mit der Herkunft magischer Kreaturen wie Drachen.
Wussten sie, dass bis vor 3500 Jahren keine Drachen auf der Welt existierten? Wir fanden nicht einmal Eidechsen oder ähnliche Tiere. Die gesamte Spezies Echse war einfach nicht da!
Aber dann muss etwas geschehen sein. In Gesteinsschichten, Höhlenmalereien und anderen Quellen fand sich alles mögliche: Knochen, Zähne, Abdrücke von Drachenschuppen... Und seitdem gibt es Echsen, praktisch von einem Augenblick zum anderen."
Heelo hatte nicht zugehört- seit Anfang der Fahrt starrte sie besorgt auf den immer größer werdenden Riss am Himmel. Inzwischen war er doppelt so groß wie gestern- war das wirklich so normal, wie Poodle immer beteuerte?
 

Kendrior

Erleuchteter
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So, das wars bis jetzt mit der Story... es geht natürlich noch weiter, aber mehr habe ich einfach noch nicht geschrieben... aber es wird noch mehr kommen, also fürchtet euch :twisted:
Ein fröhliches Armageddon
Kendrior


Nicht nur Heelo machte sich Sorgen. Auch Taric Mobee starrte kummervoll auf die Berge von Sternkarten, Photos ( eine ganz neue Errungenschaft der Achsenwelt- man nehme ein wenig magisch behandeltes Papier, stecke es in den Photographator, drücke einen Knopf, und, na ja, ab da wurde es kompliziert...) und Horoskope.
Er hatte sich praktisch sämtliches Material besorgt, dass auch nur im geringsten auf den Riss deutete. Die Zauberer meinten zwar offiziell, er wäre ungefährlich, aber hinter den Kulissen überlegten einige bereits, wie sie die Achsenwelt verlassen konnten.
Wie konnte man dieses Ding aufhalten? Laut den bisherigen Messdaten war es inzwischen drei Lichtjahre groß, und es wuchs immer noch. Bisher hatte es das Achsenwelt-System noch nicht erreicht, aber es war nur eine Frage der Zeit.
Mobee gab der Welt noch zwei Wochen, nicht mehr.
Später musste er dem Senat erklären, dass sein gesamtes Team immer noch keine Ergebnisse erzielt hatte.
Vielleicht sollten sie es genauso machen wie die Zauberer? Einfach versuchen, zu verschwinden...
Der Riss konnte nicht ewig weiterwachsen. Irgendwann würde er unter seiner eigenen Masse zusammenbrechen, auch wenn Mobee nicht wusste, wann das geschehen sollte. Irgendwo musste eine andere Achsenwelt sein, eine, auf der man leben konnte...

Die Wälder von Dreevellee waren zu der Zeit dieser Erzählung immer noch nicht vollständig erforscht, was mit Sicherheit an seiner Ausdehnung lag: Trotz Raubbau, Brandrodung und gelegentlichen Waffentests irgendwelcher Regierungen machten die Dreevellee-Wälder fast ein Drittel des einzigen Subkontinents der Achsenwelt, Weit-Ortas, aus.
Vor allem die zentralen Gebiete waren immer noch nicht mehr als weiße Flecken auf der Landkarte; hätten die Forscher gewusst, wie nahe sie damit lagen, hätten sie vermutlich jede weitere Expedition abgebrochen und sich in ihren Betten versteckt.
Die weißen Gebiete waren außen kleiner als drinnen- nicht weiter Aufsehen erregend, so was war ( ist) immerhin ganz normal. Innen waren sie in etwa so groß wie der Rest der Achsenwelt- nur, dass der Raum im Inneren der Gebiete eine andere Welt darstellte.
Die Heimat der Elfen, Qial Arctas!
Theoretisch war jeder kleinere Wald ein Tor nach Qial Arctas; doch die Dreevellee-Wälder konnte man als Hauptknotenpunkt bezeichnen.
Wissenschaftler hätten von Quanten und so was erzählt; aber Elfen interessiert die Wissenschaft nur wenig. Sie lieben das Leben, und tun alles, um es zu verlängern, es hinauszustrecken...

Heelo und Gefährten hatten die Fahrt mit der Lok endlich beendet, sehr zum Gefallen Aarons, der immer noch Vorurteile der Technik gegenüber hatte. Nun befanden sie sich in der großen Stadt Ajabern, welche bereits in einem der weit mittlichen Staaten Ortas' befand, dem kalten Land Oerng-Land. Hier redeten die Leute merkwürdig, und hatten oft blonde Haare und bleiche Haut. Greg gefiel es.
"Schau nur, Heelo! Überall Schnee! Und das im Sommer! Und ich dachte immer, je weiter man zur Mitte kommt, desto wärmer wird es... ich meine, der Sonnenschein ist doch meistens dort, oder?"
Heelo überlegte. "Wie wäre es damit: die Erschaffer des Universums waren äußerst einfallslos, was Welten angeht, und setzten die kalten Zonen einfach immer in die Mitte, egal, was Sonne, Achsenneigung und andere Dinge sagen." Das Traurige war, dass sie recht hatte.
"Was macht der Riss?" fragte Heelo unvermittelt Poodle, um ihm eine unüberlegte Antwort zu entlocken. Poodle achtete nicht darauf.
"Er ist genauso groß wie gestern, plus ein oder zwei Millimeter."
"Und wie groß war er gestern?"
"Nun ja. Zwei Zentimeter?"
"Danke. Genau die Antwort, die ich erwartet habe."
Sie überlegte, was die Elfen wohl dazu sagen würden, wenn die Menschen in ihre Welt flüchten würden. Sie würde wohl nach Hause gehen müssen.

Es stellte sich als eine ziemlich schwierige Aufgabe heraus, einen geeigneten Wald zu finden. Erst musste sie Greg und die Zauberer loswerden- was sich von selbst erledigte, als die Männer eine Kneipe fanden. Oerng-Land bestand zwar fast nur aus Wäldern, aber gleichzeitig befanden sich überall Menschen- Holz war Hauptexportware des Landes, ebenso wie merkwürdige Möbel in grellen Farben. Nach einer Weile fand sie in der Mitte eines nahen Waldes endlich eine stille Lichtung, nur von ein paar Schneehasen und ähnlichem Getier bevölkert. Heelo mochte keine Tiere, was auf Gegenseitigkeit beruhte- die Tiere wussten genau, was die Elfen alles taten für ein längeres Leben.
Es war keine Konzentration notwendig, auch kein Zauberspruch oder so etwas. Ein einfaches Amulett mit kleiner Bedienfläche reichte völlig aus.
Nachdem sie herausgefunden hatte, wo der nächste Knotenpunkt lag, war sie schon zu Hause. Leuchtende Special Effects waren unnötig- das Universum hatte genug zu tun. Allerdings war es diesmal großzügig und gestattete wenigstens ein wenig Gleißen und Glitter.



Heelo wusste nie so recht, wie sie den Übergang beschreiben sollte.
Vermutlich wären Schwindel und Kopfschmerzen ganz oben auf der Liste gestanden. Oerng-Land war ein äußerst unstabiler Knotenpunkt, und er führte auch an den entsprechenden Ort in Arctas.
Qial Arctas bestand aus zwei Ebenen: Qial, der Welt der Hochelfen, sowie Arctas, der Welt der normalen Elfen. Es gab noch hundert andere Ebenen, für alle möglichen Kreaturen und Wesen.
Heelo schien sich in einer Art Äquivalent zu Oerng-Land zu befinden- überall war es kalt, und Wälder schien es zuhauf zu geben.
Nach kurzer Zeit erfuhr sie von einem Händler in einer nahen Siedlung: Das hier war Erctal, eine Provinz der weit größeren Nation Tarceel Jape.
Insgesamt schien Erctal ein deprimierender Ort zu sein. Wie in Oerng-Land, welches nach Quanten-Maßstäben praktisch an Ort und Stelle lag, bestimmten auch hier Blässe, Schnee und Wälder das Gesamtbild. Heelo beschloss, möglichst schnell einen Transportstrahl in eine der interessanteren Gegenden zu suchen. Sie hatte nicht viel Zeit- bis nächsten Morgen musste sie wieder zurück sein in der Menschen-Ebene, sonst hätten Greg und Konsorten sich Sorgen gemacht.
Schon nach kurzer Zeit hatte sie einen geeigneten Transportstrahl gefunden, welcher direkt in die Hauptstadt Tarceel Japes führte.
Allerdings war die Reise mit einigen Schwierigkeiten verbunden.
"Was soll das heißen, der Transportstrahl ist zusammengebrochen?"
Eine wütende Elfenmenge hatte sich vor dem Soldaten versammelt, der den Transportstrahl bewachte. Die Frage hatte irgendjemand in der Menge gestellt- Heelo konnte nicht erkennen, wer. Allerdings schien es ein Hochelf gewesen zu sein- ein gewöhnlicher Elf hätte sich nicht getraut, einen Soldaten so anzusprechen. Der Soldat zuckte nur mit den Schultern.
"Sie müssen das so sehen... diese Mistdinger bestehen aus nichts weiter als einem auf den Boden gemalten magischen Kreis und einigen Kristallen, sowie einer ganzen Menge Blei und so drumherum, um es schöner aussehen zu lassen. Irgendjemand hat die Runen verwischt, und jetzt ist eine größere Touristengruppe wer weiß wohin geschickt worden. Seien sie froh, dass sie nur warten müssen!"
Die Menge war nicht überzeugt. Wieso malte man nicht neue Runen?
"Wir haben leider hier keinen Spezialisten für diese Art von Rune. Wir müssen erst jemanden hertransportieren, und das erfordert eine Einweg-Rune. Wir haben auch keinen Profi für Einweg-Runen hier, also mussten wir jemanden zum nächsten Transportstrahl losschicken, in Triel Arm.
Achtzehn Kilometer entfernt, zu Fuß."
Die Menge gab weiterhin laut ihrer Wut freien Lauf, weshalb Heelo sich entschied, einen anderen Weg zu suchen.
Kurze Zeit später hatte sie bereits einen gefunden.

Wäre in dieser Nacht ein Beobachter in den Wolken gewesen, und hätte dieser gute Augen und Ohren gehabt, er hätte einen kleinen grauen Fleck die Straße entlang traben sehen. Natürlich war es ein Pferd, auf dem Heelo saß, und selbstverständlich war es kein Pferd namens Silberfell oder Schattensprung, das hunderte von Meilen in der Stunde rennen konnte. Solche Pferde hatten nur Helden...
Heelo hatte den Gaul mutterseelenallein vor einer Taverne gefunden, nur relativ fahrlässig angebunden an die Park-Stange, und abgesichert mit einem Schloss. Kein Problem für Heelo.
Das Pferd war, wie gesagt, nicht gerade ein magisches, heroisches Pferd.
Aber die Geschwindigkeit war doch recht passabel, vor allem deshalb, weil Heelo nicht reiten konnte.

Praktisch am gleichen Ort, zur gleichen Zeit, nur in einer anderen Ebene des Universums, die wir allgemein Menschenwelt nennen, dachte Greg überhaupt nicht ans Schlafen.
Oerng-Land hatte bei Nacht soviel zu bieten durch die Augen eines Wolfes!
Na gut, Werwolf. Vielleicht einer der Gründe, weshalb die anderen Wölfe ihn mit unmissverständlichen Gesten weggeschickt hatten. Aber der Mond war hier, in dieser nahezu unbewohnten Gegend, so wunderschön groß!
Normalerweise musste Greg den Mond immer erst suchen in den Ballungszentren, in denen er sich normalerweise befand; dort gab es eine zu große Luft- und Lichtverschmutzung, so dass Greg sich in manchen Vollmondnächten nicht einmal verwandelte- weil er den Mond nicht sehen konnte...
Entgegen der Meinung vieler Menschen, Elfen und anderer Kreaturen verwandelten sich Werwölfe nicht unbedingt automatisch in einen Wolf, wenn sie den Vollmond sahen. Es war ein relativ freiwilliger Prozess, den man leicht unterbrechen konnte, vorausgesetzt man hatte eine mehr oder weniger gute Körperkontrolle.
Aber die Genetik ist etwas Grausames...
Greg verwandelte sich praktisch jede Nacht, egal ob Vollmond oder gar kein Mond. Das ging soweit, dass sogar Bilder des Mondes ihn verwandelten. Es lag nicht an ihm, jedenfalls nicht direkt.
Sein Vater war ein großartiger Werwolf gewesen: Er hatte sich, wenn er seiner Mutter glauben durfte, nur in der Hochzeitsnacht in einen Wolf verwandelt, was sie zum Anlass nahm, sich sofort scheiden zu lassen.
Trotzdem, Greg wurde geboren, fallen gelassen ( auf den Kopf- in der Gegend, in der Greg aufwuchs, galt das als besonders gutes Zeichen), und entwickelte sich zu einem prächtigen jungen Mann, mal abgesehen von seinem kleinen Problem, das sich nicht erst in der Pubertät, wie bei normalen Werwölfen, sondern praktisch von Geburt an zeigte.
Greg schlief nachts in einem Körbchen, nicht in einer Wiege.
All das hätte Greg durch den Kopf gehen können, wäre ihm nicht in dem Moment eine Kugel durch die Schulter gejagt worden.

Heelo stand nun vor dem Büro des Hohen Magistrats der Hohen Stadt Qial Arctas, mit nicht mehr bewaffnet als einem Häufchen Selbstvertrauen, ihrer Warnung betreffend den Riss in der Menschenebene, sowie ihrem kümmerlichen rhetorischen Geschick.
Wie redete man mit dem Führer der größten Nation der gesamten Welt? Wieso hatte man sie bis hierher gelassen?
Und warum wurde es auf einmal so laut draußen?

Die Achsenwelt der Elfen war genauso aufgebaut wie die Menschen-Achsenwelt. Geographisch, klimatisch, sogar in Dingen wie relativer Position zu den umgebenden Sternen und so weiter.
Eben ein gewöhnliches Parallel-Universum, wie der gewöhnliche Science-Fiction-Fan es kennt und liebt.
Kein Wunder also, dass ein so gewaltiges Ereignis wie der Riss nun auch mit geringer Verspätung hier erschien.
Wieder einmal wurde das Wamborro-System zerstört... oder sein Äquivalent in dieser Dimension.
 

Gurke

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Paar Stunden hats wohl gedauert. Hatte grad Zeit. Sind aber noch ganz paar Dinge drin, die mir nicht so recht gelungen sind.
Wie gesagt, hab erst sein ner kurzen Zeit wieder angefangen und muß erst wieder reinkommen. Geht dann auch schneller Ideen von anderen umzusetzen, als sich selber was aus dem Kopf zu quetschen.
 

Kendrior

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Meine Topfavoriten sind bis jetzt immer noch das Bild mit dem pitschnassen Greg und die Kutschenszene...
Nochmal vielen Dank und Hochachtung :D
Machts dir was aus, wenn ich in meinem Forum einen Link zu den Bildern erstelle?
 

Gurke

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Zo, heut etwas kurz angebunden gewesen, aber so interessant waren die Vorlesungen auch nicht.
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Kendrior

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*klatsch* Du bist mein neuer Held, Gurke! ( was für ein Name...)
Was denn für Vorlesungen? Bist du Student?
 

Kendrior

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Heelo fand, dass ihre Hilfe offensichtlich nicht mehr benötigt wurde, und schlich sich leise wieder zurück. Unterwegs wurde sie von einer Wache angehalten. Heelo war nicht in Stimmung, sich mit einem Idioten zu streiten- sie trat ihm zwischen die Beine und ging fröhlich pfeifend weiter, während sich im Gehirn des Elfenwächters Wellen des Schmerzes ausbreiteten und ihn leise wimmern ließen. Naja, Männerwehwehchen halt.
Draußen zeigte sich, dass Elfen sich bei einer nahen Katastrophe genauso verhielten wie andere intelligente Spezies auch: Sie plünderten.

Gleicher Ort, gleiche Zeit, andere Dimension.
Zwei Gestalten liefen durch einen der allgegenwärtigen Wälder Oerng-Lands. Genaues ließ sich nicht erkennen; ihre Umrisse ließen erahnen, dass einer von ihnen etwas hinter sich herzog, etwas Großes.
Es war natürlich Greg, und er war wütend. Nicht wegen der Kugel in seiner Schulter- immerhin war sie nicht aus Silber. Das Gelenk war bereits vollkommen verheilt, und man sah nicht einmal mehr eine Narbe.
Er war auch nicht wütend, dass man ihn durch den kalten Schnee zog. Er mochte Schnee sehr, wirklich.
Was ihn wütend machte, war seine Haltung: Der Kopf hing nach unten, der Mistkerl zog ihn an den Beinen. Und Kopf nach unten hieß, dass Blut in seinen Schädel floss.
Greg war keineswegs ein Idiot. Er war auf seine eigene, stille Weise ein recht intelligenter Mensch. Wolf. Was auch immer, Sie wissen was ich meine. Werwolf, so hieß das. Also, er war intelligent. Nur leider litt sein Hirn unter den häufigen Verwandlungen ein wenig, da es in den recht kurzen menschlichen Phasen wenig Blut abbekam. Als Wolf mussten andere Organe und... äh... Glieder mit Blut versorgt werden. Beine zum Beispiel. Äh.
Jetzt konnte sein Hirn auf Hochtouren arbeiten, und er konnte über sein bisheriges Leben sinnieren. Was ihn stinkwütend machte.
Er sah sich selbst, wie er Heelo begegnet war; eine wütende Hochelfe, verfolgt von einem Eber. Er war in diesem Moment in seiner Wolfsgestalt und griff die widerwärtige, haarige Kreatur an.
Nach einer Weile meinte der Eber, der den Kampf aus sicherer Entfernung beobachtete, trocken, man solle Hochelfen eben nicht unterschätzen, und ließ Greg in einer größeren Blutlache zurück.
Bis dahin war sein Leben soweit ganz gut verlaufen. Er hatte hin und wieder Hühner oder wilde Tiere gerissen, hatte den Mond angeheult, kurz, er hatte ein richtiges Hundele... Wolfsleben geführt.
Er verfolgte Heelo hartnäckig, nachdem seine Wunden verheilt waren.
Überallhin. Er wollte sie töten, oder wenigstens ein Bein ausreißen. War das zuviel verlangt? Aber nein, sie musste sich ja unbedingt immer wehren und IHM das verdammte Bein ausreißen. Einige Wochen machte sie sich einen Jux daraus, ihn das Körperteil wie ein Stöckchen apportieren zu lassen. Bis es Greg irgendwann reichte, er seine Menschengestalt annahm und prompt aufgrund des fehlenden Beins das Gleichgewicht und aufgrund der fehlenden Kleidung seine Würde verlor. Naja, sie lachte noch ein paar Mal gehässig, warf ihm das Bein hin- es verband sich sofort mit Greg und wurde menschlich, nicht schlecht, oder? Ich frage mich, ob man mir das abnimmt- und half ihm hoch.
Aus irgendeinem Grund wanderten sie seitdem durch die Welt ( oder wenigstens durch das Land; sie hatten die Grenzen des Landes bisher noch nie überschritten, bis auf Oerng-Land, aber das wurde eh nicht als Land angesehen, sondern als Schneehaufen); er, wie ein gescheiterter Paladin gekleidet, um "SIE zu verwirren" wie er häufig erklärte, nicht gerade attraktiv, meistens als dumm angesehen und auch sonst ein sympathischer Kerl, und sie, in merkwürdige Gewänder gekleidet, und einem leeren Schwertheft, um "SIE zu verwirren" wie sie häufig erklärte, nicht gerade attraktiv, meistens als launisch angesehen und auch sonst eine unsympathische Person.
Wer SIE waren, wussten sie selbst nicht so genau.
Seit er Heelo kannte, war er zerhackt, geteilt, geworfen, gefangen genommen, psychisch vergewaltigt, ausgeraubt, verrückten Gottheiten geopfert und in einem merkwürdigen Fall zur Heirat mit einem Pferd gezwungen worden. Kurz, sie hatten viel Spaß gehabt.
Aber was ihn wütend machte- was ihn wirklich, wirklich ANKOTZTE-
war die Tatsache, dass er die Hochzeitsnacht mit dem Pferd wegen Heelo verpasst hatte!

Nun kann man sich fragen: Wozu schreibt der Autor so etwas? Nun ja, man will halt nicht dauernd nur von einer Hochelfe schreiben, und ein wenig Vergangenheit der Helden muss auch sein.

edit: Mir ist gerade aufgefallen, dass dieser Text leicht irre klingt, aber als ích das geschrieben habe war es verdammt spät, und ich war leicht...
verwirrt. Ich werde es trotzdem lassen, im Delirium fallen einem die tollsten Sachen ein :D
 

Gurke

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Ja. Verfahrenstechnik. Frag mich aber nicht, was man dann macht, wenn man n Diplom hat.

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Kendrior

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Mal eine Frage, was benutzt du zum Zeichnen? Ich zeichne auch sehr gerne, nicht gut, aber es macht mir halt Spaß.
 

Gurke

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Unterschiedlich. Alles was mir in die Finger kommt.
Papier kommt drauf an, wenn recht klein ist normales, wirs größer etwas dickere Blattstärken, damits nicht so schnell knittert.
Stifte, Kuli, Bleistifte, Fineliner je nachdem was es werden soll.
Hierfür mit Bleistift erst mal grobe Lage, später noch paar Details rein, dann mit nem Fineliner entgültig gemalt.
Einscannen nemh ich oft Volltonfarben, läßt soch leichter colorieren wenns sein muß. Dann verkleiner ichs noch um mindestens 50%, um kleinere Fehler zu kaschieren.
 
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