Überlebenstraining? (nackt in der Wildnis)

deLaval

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Hi,

Ich schreibe gerade an einem Buch (Thema wird nicht verraten), und sammele gerade Material.

Hat irgendwer hier schon mal so was gemacht, wie ne Woche ohne Hilfsmittel alleine im Wald oder so?
Erfahrungen oder andere Kenntnisse?

Angenommen man wird im Herbst (hiesiges Klima) fast nackt irgendwo in der Pampa (Natur/ Wald/ Wildnis) ausgesetzt, welche Maßnahmen würdet ihr treffen um zu überleben?
(Die Frage kann auch spekulativ beantwortet werden :wink: )

Danke für die rege Teilnahme!
 

Heuli

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Ich würde wohl zuerst versuchen einen Fluß oder eine Straße zu finden, damit ich aus diesem Wald rauskäme und dann dort dem Verlauf folgen kann, bis ich eine Ortschaft gefunden hab (vorausgesetzt, ich weiß, dass ich nicht irgendwo in der Pampa in einem Reservoir hocke ;)). Desweiteren würde ich versuchen essbare Pflanzen aufzutreiben. Da ich davon aber sehr wenig Ahnung hab, würde ich mich nach Zeug orientieren, dass ich kenne (Beeren bspw.) oder wenn ich nichts derart finde, auf's Glück vertrauen. *g* Pilze würde ich generell meiden. Außerdem würde ich mich mal umsehen, ob ich nicht was zum Anziehen finde. Wenn es kalt wird (gibt ja auch milde Herbste [sic?]) und ich übernachten müsste, würde ich auf versuchen aus Blättern und Unterholz irgendwie einen Schutz aufzubauen. Da ich kein Pfadfinder war, bin ich da bestimmt nicht sehr erfolgreich. Tjoa - wenn ich nicht bald Menschen finde, wäre der Aufenthalt dort wohl recht tödlich für mich.
(Außer, ich hätte einen Laptop und könnte nach Pfadfindertipps googlen. *g*)

Viel Glück (und Durchhaltevermögen ;)) beim Schreiben! *g*
 

gloeckle

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Als alter Pfadfinder würde ich mir zuerst ein Blätterkleid basteln, danach ein Festmahl aus regionalen Wildpflanzen zu mir nehmen und, angenommernerweise sei es später Nachmittag, mich nach einer Wasserquelle/Bach/Fluß/Tümpel umschauen. Wenn ich auf der Suche danach keine Anzeichen von Zivilisation finde müsste ich mir einen Lagerplatz bauen um in der Nacht komfortabel den Schlaf unter Sternenhimmel genießen zu können :)

Schräggestellte Baumstämmchen, bedeckt mit einer dicken Schicht Laub sollte ausreichend Schutz vor Wind und Regen bieten. Ein Blätterbett speichert die Körperwärme ausreichend und ohne Zähneputzen würde ich dann nachdenklich einschlafen...
 

Gurke

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Hmm, Nachts wird kalt und das Laub meist naß (wird wohl eh ein kleineres Problem sein, hab fast nur Nadelwälder gesehen, hin und wieder Mischwald, liegt wohl am sandigen Boden).
Früchte das Walden könnte auch Problematisch werden, was macht man, wenn man außerhalb der Saison ankommt. Ist je noch alles nicht reif.

Beste wird wohl ein, wie immer wenn man richtungsmäßig etwas überfordert ist, einfach geradeauslaufen, bis man auf etwas trifft was man kennt. Zumal die Vorgabe nackt zu sein ist, wird man früher oder später eh wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses aufgegriffen und ins Warme gebracht. Klamotten gibt es dann glaube auch, neben der Anzeige.
 

Zottelfritz

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Hm, nackt in der Wildnis ist schon echt eine Extrem-Herausforderung. Ich mach zwar schon ab und an mal "survival"-Trips im Wald, aber dann immer zumindest mit Notausrüstung.
Die Erhaltung der Körperwärme ist Priorität Nr. 1 beim Überleben. Wie kann man sich eine ausreichende Kleidung selbst herstellen... *grübel*. In Gegenden wo zumindest Reste von Zivilisation vorhanden sind könnte man nach geeigneten Textil-Resten suchen.
In der absoluten Wildnis wirds da echt schwierig. Aus Blättern und Gräsern kann man sich zwar sicherlich eine Art Kleidung herstellen, allerdings gehört da sicherlich ne ganze Menge Geschick und Zeit dazu.

Man könnte vielleicht zunächst mit Hilfe starker Gräser wie z.B. Schilfgras oder mit Schlingpflanzen wie Efeu ein Blätter- und Moospolster (nur trockenes!) um seinen Körper "herumbinden". (So Michelin-Männchen-mäßig)
Dies wäre wirklich sehr provisorisch, aber so hätte man Zeit, sich um geeignetere Kleidung zu kümmern bevor man auskühlt. Diese könnte man eventuell aus langen Gräsern oder ähnlichem weben, wenn man entsprechende Fertigkeit hat. Wichtiger wären vorerst sicherlich andere Punkte, um bessere Kleidung kann man sich auch später noch kümmern, Hauptsache man ist erstmal warm.

Priorität 2 wäre dann ein geeigneter Lagerplatz mit Schutz vor Witterung und Feuerstelle. Hier ist darauf zu achten, dass sich der Lagerplatz weder auf einer Bergkuppe befindet (starke Witterungseinflüsse) noch in eine tiefen Senke (Gefahr von Feuchtigkeit und "Kälteseen", d.h. kalte Luft, die sich in Senken sammelt.). Der ideale Lagerplatz wäre windgeschützt in niedriger Hanglage, geschützt vor Steinschlag und in der Nähe einer Wasserstelle.

Priorität 3 ist Wasser. Trinken muss man, auf Essen (Prirität 4) kann man zur Not eine gewisse Zeit verzichten.

:) naja, ich könnt noch seitenweise genauer ausführen was ich zum Survival denke, ist so ne Art Hobby von mir. Aber ich belass es mal hierbei.
 

deLaval

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Danke erstmal für die Anregungen!

Meint ihr Gruppenbildung erhöht die Überlebenschance sehr, wenn man also nicht alleine sondern zu viert bis zu zehnt ist?

Hilft es den Körper z.B. mit Schlamm zu beschmieren, um die Poren etwas gegen die Kälte zu verschließen?

Gras und Blätter sind ja eigentlich nicht giftig, kann ein Mensch sich davon ne Zeit lang ernähren?

Wenn man 100 Menschen diesen Bedingungen (in kleinen Gruppen) aussetzt, wieviele würden es vermutlich ein paar Monate überleben?

adfag
 

Gurke

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Mit dem Schlamm weiß ich nicht ob das so klappt. Entzieht dir ja auch erst wieder die Wärme und wenn er trocken ist, bröckelt der Mist ab.
 

Zottelfritz

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deLaval schrieb:
Meint ihr Gruppenbildung erhöht die Überlebenschance sehr, wenn man also nicht alleine sondern zu viert bis zu zehnt ist?
Auf jeden Fall, man kann sich die Arbeit teilen, einer macht Feuer, ein anderer sucht Essen, ein dritter baut einen Lagerplatz usw. Alleine wärst du wesentlich länger beschäftigt.

deLaval schrieb:
Hilft es den Körper z.B. mit Schlamm zu beschmieren, um die Poren etwas gegen die Kälte zu verschließen?
Absolut ungeeignet, erstens entweicht Wärme nicht durch Poren und zweitens entzieht Schlamm (wie Gurke schon anmerkte) Wärme und zerbröckelt wenn er trocken ist. Übrigens ist es auch nicht grade gesund, sene Hautporen zu verschliessen, da man damit atmet.

deLaval schrieb:
Gras und Blätter sind ja eigentlich nicht giftig, kann ein Mensch sich davon ne Zeit lang ernähren?
Du wirst wahrscheinlich Durchfall und Magenschmerzen bekommen, um Gras etc. Nährstoffe zu entziehen braucht du einen anderen Magen als den menschlichen. Alle grasfressenden Tiere haben mehrere Mägen. Um sich in der Wildnis zu ernähren muss man schon wissen welche Pflanzen und Wurzeln man essen kann, es gibt schon ne Menge, aber Gras und normale Blätter gehören nicht dazu.

deLaval schrieb:
Wenn man 100 Menschen diesen Bedingungen (in kleinen Gruppen) aussetzt, wieviele würden es vermutlich ein paar Monate überleben?
Schwer zu sagen, kommt auf die bedingungen an (Klima, Temperatur, etc.)
 

deLaval

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Ok, ich brauche mal ne Schätzzahl

Hiesiges Klima (mitten in Westphalen :wink: ) eigentlich auch die gleiche Landschaft, nur ohne Städte, etwas Wald, etwas Sumpf, etwas Weideland,
Tiere in Hülle und Fülle (Rinder, Schweine, Hühner, Schafe, Hunde, Katzen)
früher Herbst (ca. 15Grad) über Winter (bis -5 Grad) bis Frühling (ca. 15-20 Grad)
Hinreichend Trinkwasser.

1000 Menschen in Gruppen (4 - 15) wahllos zusammen gewürfelt

keine Kleidung, keine Werkzeuge

wie viele würden schätzungsweise den Winter überstehen?



@Antimagnet
und dann rennen...
Wohin? :? :wink:
 

KeepCool

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deLaval schrieb:
1000 Menschen in Gruppen (4 - 15) wahllos zusammen gewürfelt ...

1000 Menschen sind warscheinlich ein bisschen viel oder nicht...?
Ich würde drei bis vier übersichtliche und gut charakterisierte Gruppen vorziehn. Aber das kommt auf das an worüber du schreibst.

deLaval schrieb:
wie viele würden schätzungsweise den Winter überstehen?

Kommt auf die zur Verfügung stehenden Recurcen und den Einfallsreichtum der Leute an. Und vor allem auf die zwischenmenschlichen Spannungen die sich meistens daraus ergeben.

So unterm Motto: Du trägst aber ein schönes Fell und ich nur ein Blätterkleit und einen schweren Stein - Lass uns Tauschen.
 

deLaval

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die Zahl 1000 nur deshalb, damit man die Zahl ungefähr in % angeben kann.
 

KeepCool

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Ich würde mal schätzen das man unter diesen Bedingungen innerhalb der ersten drei Tagen ca. 20 - 50 % Abkratzen lassen kann (Die Stadtmenschen eben :wink: ).

Überleben werden nur die, die sich in der Wildnis auskennen, die, die smart genug sind und sich schnell anpassen können, die Gewalttätigen, da sie die anderen ausnutzen und die welche das Glück haben sich einer der anderen drei Gruppen anschließen können.

Wie viele am ende überleben liegt im ermessen des Autors.

Ne Frage: Starten alle getrennt oder gibt es schon am Anfang Gruppen?
 

deLaval

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KeepCool schrieb:
Ne Frage: Starten alle getrennt oder gibt es schon am Anfang Gruppen?
Leute die sich zufällig schon kennen, werden wahrscheinlich als Gruppe anfangen, ansonsten jeder für sich, wieso fragst du?
 

Gurke

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Mir das nochmal durch den Kopf gehen lassen. Wenn die nicht im Sommer starten, haben sie eigentlich schon verschissen.
Für die Nächte klingt die Heuhaufenmethode nicht schlecht, denn ne wetterfeste Hütte zimmert man wohl nicht so auf die Schnelle.
Begleidungsproblem. Aus Pflanzenfasern dürfte etwas schwierig sein, müßte zum Kälteschutz eh mehrlagig sein, welche mit ausreichender Qualität wird man wohl nicht so einfach zu besorgen sein (aus Baumrinden oder so) und das was man bekommt (gräßer) scheint mit nicht auf Dauer dynamisch wechseld belastbar.
Also Kropzeuch jagen. Brächte es aber schon ein paar mehr Jäger, denn wer kann schon mit Speer umgehen, also ( das Fernsehen ist doch zu was nütze) Treibjagd auf eine Schlucht zu.
Soweit ich mich errinnre, lagen in der Gegend doch recht häufig Feuersteine rum. Steinklingen könnte man sich also besorgen und die Viecher dann ausweiden (was dann auch schon wieder eine Frage der Überwindung ist, vielleicht erleichtert der Hunger das).
Hat man genug Opfer zusammen, könnte man sich ja was aus den Häuten stricken ( wird wohl recht schnell müffeln, aber wenn alle stinken, merkt mans eh nicht).
Alles eh nicht so wichtig, wenn kein Feuer da. Ohne Streichhölzer noch nie versucht was anzugokeln, die Reibubgsmethode erscheint mir recht aufwenig, denke nicht das es so einfach klappt.
Trinkwasser soll zwar gegeben sein, würd das aber trotzdem nicht so einfach schlürfen, könnte böse Überraschung geben.
 

Munich

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Was ist jetzt raus gekommen bei deinem Buch?

Wieso schreibst du eigentlich so ein unrealistisches Buch, mit 1000 Leuten, maßig Hunden, Katzen, etc.

Das wirst du niergends vorfinden.

Zu einem Post weiter oben, ja es ist sinnvoller in Gruppen, da man sich arbeit Teilen kann, doch was noch viel wichtiger ist, man kann isch gegenseitig Wärmen, so wie es die Tiere machen. legen sich alle in einem Haufen zusammen, die äußeren kommen dann nach ein paar Stunden, oder in der nächsten Nacht in die Mitte usw.

So ist das überleben für einen längeren Zeitraum gewährt als anders.

Außerdem könnte man, sollte die Nahrung ausgehen (es ist herbst, und es könnte der erste Schnee fallen), andere Menschen aus der Gruppe essen, nur halt nicht zuviel, da sonst der Punkt weiter oben nicht mehr funktioniert. Aber ein Mensch dürfte für 10-20 Leute schon mehrere Wochen (bei kalten Temperaturen) reichen.

Munich
^°~
 

subgrounder

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Gurke hats schon oben angedeutet: Ohne die Möglichkeit ein Feuer anzumachen, brauch man sich um alle anderen Probleme keine Gedanken mehr machen. Von 10 oder 1000 oder weiß ich wie viel Leuten überlebt keiner einen Winter in Mitteleuropa, wenn er oder sie quasi nackt und ohne Hilfsmittel sind UND aus der Zivilisation heraus in eine solche Lage geworfen werden.

FALLS es trotzdem welche schaffen, ergibt sich aber ein sehr interessanter soziologischer/psychologischer Aspekt. Stichworte: Rollenverteilung, Gruppendynamik, Hierarchie usw.
 

OTO

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Und warum sind die Nackt?

Wegen dem Experiment? Oder warum?
Wenn man in der Wildnis abstürzt oder ähnliches hat manja was an.
Ausserdem in unseren Wäldern kann man sich nicht verlaufen, nach ein paar Kilometern kommt die nächste Ortschaft.

In Osteuropa oder USA, Kananda oder Südamerika geht das schon eher.

Wenn ich bei so einem Experiment mitmachen würde, währe ich nicht bereit mich auszuziehen und ein Messer hätte ich auch dabei.
Ein gutes Messer ist durch nichts zu ersetzen und kann man immer brauchen. Auch falls Futterneid oder so entseht, man weiß ja nie wie sich die anderen Gruppenteilnehmer verhalten.
Und bevor mich da einer im Schlaff abmurkst weil er durchdreht sorge ich vor. :twisted:
 
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