Die Atomkraft in Deutschland nach den Unglücken in Japan

Duftbaum

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Das heißt um die wegfallende Leistung der gegenwärtig 17 AKWs in Deutschland zu ersetzen müssten wir pro stunde nur etwa 21000 Tonnen Biomasse verheizen. Oder pro Tag etwas mehr als eine halbe Million Tonnen. Im Jahr macht das läppische 184 millionen Tonnen Biomasse.

Also 3 Tonnen Fäkalmasse pro Jahr und Mitmensch? Dann mal ab auf's Töpfchen, der Umwelt zuliebe. Bin sogar günstiger als Photovoltaik. Effizienter sowieso, ebenfalls grundlastfähig. Wo kann ich meine Subventionen abkassieren?
 

Zerch

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Duftbaum schrieb:
Das heißt um die wegfallende Leistung der gegenwärtig 17 AKWs in Deutschland zu ersetzen müssten wir pro stunde nur etwa 21000 Tonnen Biomasse verheizen. Oder pro Tag etwas mehr als eine halbe Million Tonnen. Im Jahr macht das läppische 184 millionen Tonnen Biomasse.

Also 3 Tonnen Fäkalmasse pro Jahr und Mitmensch? Dann mal ab auf's Töpfchen, der Umwelt zuliebe. Bin sogar günstiger als Photovoltaik. Effizienter sowieso, ebenfalls grundlastfähig. Wo kann ich meine Subventionen abkassieren?

"Da Kernkraft früher oder später sowieso Leben und Lebensraum vernichtet , könnten ebensogut brennende Menschen(Biomasse) die Dampfmaschinen befeuern , und dabei würde sogar Lebensraum frei werden"

-Also rein theoretisch auf dem Papier betrachtet , wäre bei dieser Methode unter dem Strich ein Problem weniger zu beanstanden.
 

Hans_Maulwurf

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Goatboy schrieb:
... Ich bin jedoch Realist und mir im Gegensatz zu vielen anderen, wie es scheint, darüber im Klaren, dass die Unmengen an Energie, die wir alle verbrauchen und geliefert bekommen, nicht selbstverständlich sind...

Bei uns hat ein Backshop aufgemacht bei dem die Preise für Brot und Brötchen auf einem riesigen Flachbildschirm angezeigt werden, ab und an springt das Bild um und zeigt Reklame für die Bäckerei!
Den gleichen Unsinn gibt es bei Bürger King!
Ich bin der festen Überzeugung dass wir auf einen großen Teil der Energie verzichten könnten ohne Einbußen an der Lebensqualität hinnehmen zu müssen.
Den nun mit Sicherheit folgenden Vorwurf dem Kommunismus das Wort zu reden nehme ich gelassen entgegen. Es ist mir Wurst wie man eine Sache nennt wenn etwas für mich Sinnvolles dabei heraus kommt.
 

TheFreeman

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Goatboy schrieb:
Bei wievielen Toten ziehst du die Grenze?

Ich ziehe die Grenze nicht anhand von irgendwelchen Toten, sprich Opferzahlen (Obwohl die Nuklearenergie da bislang wie auch in Zukunft derb vorlegt). Ich ziehe die Grenze in punkto Gefahrenpotenzial. Und das ist mir bei der Kernenergie definitiv zu hoch. Wie hier schon gesagt wurde, während Goatboy weiter auf seine Toten pocht:

Simple Man schrieb:
...der Unterschied besteht darin, dass beim größten anzunehmenden Unfall bei einem Windrad vermutlich zwanzig Menschen sterben ... bei einem Gaswerk lass es ein paar hundert sein ... bei einem Atomkraftwerk wären es zehntausende + die langfristige Verstrahlung ganzer Landstriche ...

Das ist wohl Aussage genug.

Gruß,
Freeman
 

Themis

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POW schrieb:
Ich hatte mich heute schon gefragt, wie plötzlich 7 AKWs vom Netz gehen können, ohne das es zu Versorgungsengpässen kommen kann. Laut Wiki bezieht Deutschland ca. 11-12% seiner Energie aus nuklearen Energieträgern. Sieht so aus, als ob 17 AKWs für Deutschland schlicht zu viel sind.
Und jetzt frage ich mich nach dem video, warum China überhaupt AKWs baut. Einzig und allein wegen des know-hows?
 

Goatboy

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TheFreeman schrieb:
Goatboy schrieb:
Bei wievielen Toten ziehst du die Grenze?

Ich ziehe die Grenze nicht anhand von irgendwelchen Toten, sprich Opferzahlen (Obwohl die Nuklearenergie da bislang wie auch in Zukunft derb vorlegt). Ich ziehe die Grenze in punkto Gefahrenpotenzial. Und das ist mir bei der Kernenergie definitiv zu hoch. Wie hier schon gesagt wurde, während Goatboy weiter auf seine Toten pocht:

Simple Man schrieb:
...der Unterschied besteht darin, dass beim größten anzunehmenden Unfall bei einem Windrad vermutlich zwanzig Menschen sterben ... bei einem Gaswerk lass es ein paar hundert sein ... bei einem Atomkraftwerk wären es zehntausende + die langfristige Verstrahlung ganzer Landstriche ...

Das ist wohl Aussage genug.
Ihr seid witzig, Leute. Keiner von euch zieht also Grenzen anhand von Opferzahlen (beziehungsweise "irgendwelchen" Toten), und doch argumentiert ihr daraufhin mit Opferzahlen. Sehr gut. Gefahrenpotential also, ja? 1975 verursachte ein Taifun in China 62 Dammbrüche. Durch die Dammbrüche entstanden Flutwellen, zu denen es logischerweise ohne die Dämme nicht gekommen wäre. Über 200000 Tote. Wie ist es da mit Gefahrenpotential?
 

Trasher

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Das war schlimm aber letztendlich eine Katastrophe, die beherrsch- und beseitigbare Schäden hinterließ. Ich glaube, Du kannst oder willst einfach nicht verstehen, dass nukleare Verseuchung ein kaum vergleichbares Schadensausmaß darstellt.

Falls es jemand noch nicht kennt: Paul Fusco - Chernobyl Legacy
 

Goatboy

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Und du kannst oder willst nicht verstehen, dass ich trotz all eurer Unterstellungen noch immer nicht vergleichen will. Ich versuche euch lediglich nach wie vor aufzuzeigen, dass nicht nur Atomkraftwerke, sondern auch andere infrastrukturelle Anlagen an Unglücken mit vielen, vielen Toten und Verletzten beteiligt sein können. Warum da also nicht danach verlangt wird, alle Eventualitäten zu berücksichtigen, während bei AKW sehr wohl danach verlangt wird, das verstehe ich nicht. Warum über 200000 Tote anscheinend kein Grund sind, diese Berücksichtigungen anzustellen, das verstehe ich nicht. Verstehst du?
 

Simple Man

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Ihr seid witzig, Leute. Keiner von euch zieht also Grenzen anhand von Opferzahlen (beziehungsweise "irgendwelchen" Toten), und doch argumentiert ihr daraufhin mit Opferzahlen.
Ja, natürlich, weil das deine Ausgangsprämisse ist ...

Warum da also nicht danach verlangt wird, alle Eventualitäten zu berücksichtigen, während bei AKW sehr wohl danach verlangt wird, das verstehe ich nicht.
Wie oft denn noch? Wegen der langfristigen Schäden ...

Und du kannst oder willst nicht verstehen, dass ich trotz all eurer Unterstellungen noch immer nicht vergleichen will.
Aha, kein Vergleich ... Opferzahlen der einen Energiegewinnungsform werden den Opferzahlen einer anderen Art der Energiegewinnung anderen gegenübergestellt ... aber das ist kein Vergleich ... :lol: ... wie definierst du eigentlich Vergleich?
 

Goatboy

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OK ein letztes Mal, danach habe ich keine Lust mehr, mich zu wiederholen. Ich zeigte auf, dass auch nichtnukleare Kraftwerke und andere infrastrukturelle Anlagen Unglücken mit Toten unterworfen sein können. Danach wurde mir entgegengeworfen, dass die wenigen Toten dabei nicht mit den vielen Toten von Tschernobyl zu vergleichen sein. Wenn ich mich recht entsinne, nannte TheFreeman die Zahl 50000. Niemand wollte eine Grenze der Todeszahlen ziehen und doch:

Simple Man schrieb:
...der Unterschied besteht darin, dass beim größten anzunehmenden Unfall bei einem Windrad vermutlich zwanzig Menschen sterben ... bei einem Gaswerk lass es ein paar hundert sein ... bei einem Atomkraftwerk wären es zehntausende + die langfristige Verstrahlung ganzer Landstriche ...

Wenn ihr immer wieder auf Opferzahlen zu sprechen kommt, macht nicht mich dafür verantwortlich.

Also. Nukleares Unglück: schlimm. Einverstanden? OK. Nichtnukleares Unglück: schlimm, auch ohne langfristige Verstrahlung. Einverstanden?
 

Simple Man

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Du hast mit den Opferzahlen angefangen. Jetzt werf mir/uns das doch nicht vor. Ja, natürlich ist ein nicht-nukleares Unglück auch schlimm. Dass die langfristige Verstrahlung das Level des "Schlimm sein" ziemlich hochsetzt, kommt dir aber nicht in den Sinn?

Mal eine Gegenfrage: wenn ein Gaskraftwerk explodiert, was sind dann die langfristigen Folgen? Und: wenn ein Atomkraftwerk explodiert, was sind dann die langfristigen Folgen?
 

dkR

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Simple Man schrieb:
Mal eine Gegenfrage: wenn ein Gaskraftwerk explodiert, was sind dann die langfristigen Folgen? Und: wenn ein Atomkraftwerk explodiert, was sind dann die langfristigen Folgen?
Westliche AKWs explodieren nicht.
 

Ein_Liberaler

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Okay... Anderes Beispiel. Wir haben zwei Vorschläge für einen Kraftwerkbau:

Erstens ein AKW mit der geringen Chance, daß bei einem Supergau 50.000 Menschen sterben und ein weiter Landstrich auf Jahrzehnte unbewohnbar wird.

Ferner eine Talsperre mit der geringen Chance, daß bei einem Bruch der Staumauer 50.000 Menschen sterben und einige Ortschaften zerstört werden, mit deren Wiederaufbau sofort begonnen werden kann.

Wir entscheiden uns für die Talsperre, weil die wirtschaftlichen Folgen eines AKW-Unfalls schwerer wären. Ist es das, was Du sagen möchtest?
 

antimagnet

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dkR schrieb:
Westliche AKWs explodieren nicht.

japanische eigentlich auch nicht. und wenn, dann werden sie ganz schnell wiederhergestellt (seite 8).

aber klär doch mal auf, anstatt einfach nur behauptungen rauszuhauen. auf die art wird das nix mit dem überzeugen.

also: warum explodieren japanische kernkraftwerke, und warum ist es bei europäischen kernkraftwerken unmöglich?
 

dkR

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Die sind nicht explodiert, bestenfalls ist etwas Wellblech durch die Luft geflogen.
Mal davon abgesehen, dass sich die deutsche Regierung irgendwie nicht bemüßigt befühlt, sich an ihre eigenen Gesetze zu halten, würde ein sofortiger Atomausstieg auch nur ein einziges Problem mit Kernkraft lösen?
 

antimagnet

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nur wellblech, is klar.

zur ablenkungsfrage: jedes atomkraftwerk weniger bedeutet weniger havarie-risiko, weniger müll, ceteris paribus. natürlich auch weniger energie, das geb ich gerne zu.

zur eigentlichen frage: du musst sie natürlich nicht beantworten. eigentlich ist wellblech auch schon eine antwort.
 

Winston_Smith

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jedes atomkraftwerk weniger bedeutet weniger havarie-risiko, weniger müll,

Was hier im Forum und sonst wohl auch niemand ernsthaft doof finden kann. Ich freue mich über jedes AKW, welches abgeschaltet werden kann. Wenn das allerdings bedeutet, dafür französischen/polnischen/etc. Atomstrom importieren zu müssen, sollten wir doch lieber unsere AKWs weiter nutzen. Und wenn wir irgendwann unseren Energiebedarf zu 100% aus "Öko"-Strom gewinnen und die Preise dafür nicht steigen, bin ich sofort dabei.

ws
 

Simple Man

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Ein Liberaler schrieb:
Wir entscheiden uns für die Talsperre, weil die wirtschaftlichen Folgen eines AKW-Unfalls schwerer wären. Ist es das, was Du sagen möchtest?
Nö ... is sicherlich ein Teilaspekt, aber ich ziele nicht primär auf ökonomische Folgen ...

dkR schrieb:
Konstruktionsbedingt eher als AKWs.
D.h. sind so konstruiert, dass sie sicherer sind? Wenn ja: warum eigentlich baut man dann nicht Gaskraftwerke so?

Winston Smith schrieb:
Wenn das allerdings bedeutet, dafür französischen/polnischen/etc. Atomstrom importieren zu müssen, sollten wir doch lieber unsere AKWs weiter nutzen.
Müssen wir das denn?
 

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