"Intersex"-Athleten

"Intersex"-Athleten sollten in sportlichen Wettbewerben...

  • mitmachen dürfen wo sie wollen.

    Stimmen: 0 0,0%
  • nur bei den Männern mitmachen dürfen.

    Stimmen: 0 0,0%
  • bei den Frauen mitmachen dürfen.

    Stimmen: 0 0,0%
  • in einer eigenen Kategorie antreten.

    Stimmen: 0 0,0%
  • komplett ausgeschlossen werden.

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    0

Aphorismus

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Caster Semenya hat bei der Leichtathletik-WM 2009 in Berlin die Goldmedaille über 800 m gewonnen. Einziges Problem dabei: Sie ist wohl nicht zu 100% weiblich. Stimmen die ersten, unbestätigten Berichte, hat Caster Semenya, die ohnehin sehr männlich wirkt, innen liegende Hoden, keine Eierstöcke und auch keine Gebärmutter.

Eine Kontroverse in den Medien folgte. Das Fazit, zumindest so wie ich es wahrgenommen habe, lässt sich in etwa so zusammenfassen: Die Arme, man sollte sie in Ruhe lassen. Die Idee ihr die Medaille abzuerkennen ist unangebracht, dahinter verstecke sich reiner Sexismus. Intersexuelle müssten auch im Sport ausnahmslos anerkannt werden und dass dies nicht der allgemeinen Meinung der Sport-Community entspräche sei ein Skandal. (Ein englischsprachiger Artikel als Beispiel.)

Ich sehe das aber entschieden anders. Und zwar aus folgenden Gründen:

Man versetze sich einmal in die Position der Zweitplazierten. Die trainiert seit Jahren hart, kämpft sich an die Weltspitze und wird dann geschlagen von einer Frau... mit Hoden. Hier zum Vergleich einige Weltrekorde:

100 m: Männer 9,58 Sekunden, Frauen 10,49 Sekunden.
200 m: Männer 19,19 Sekunden, Frauen 21,34 Sekunden.
Hochsprung: Männer 2,45 Meter, Frauen 2,09 Meter.

Beim DIskuswerfen wiegt der Diskus der Männer zwei, der der Frauen ein Kilo. Ohne absichtlich sexistisch sein zu wollen lässt sich festhalten, dass Männer die besseren Athleten sind. Das soll die Leistung weiblicher Athleten nicht schmälern, aber insgesamt können sie mit Männern nicht konkurrieren.

Die Gender-Debatte hat dazu geführt, dass viele Leute, besonders im liberal-intelektuellen Lager, Geschlecht nur noch für eine antrainierte Kategorie ohne physiologische Basis halten. "Mann" und "Frau" sind für diese Fraktion keine biologischen Labels, sondern lediglich Rollen, die man innerhalb der Gesellschaft spielt. Spätestens im Sport zeigt sich aber meiner Meinung nach wie weltfremd so eine Sichtweise ist.

Es gibt nun einmal physiologische Unterschiede zwischen Männern und Frauen, und daran ändert auch die Akzeptanz von Intersexualität und intersexuellen Menschen nichts. Nur sollten die meiner Ansicht nach sich nicht einfach aussuchen dürfen, bei den Frauen mitzumachen, nur weil sie auf die Rolle "Frau" trainiert worden sind. Ebensowenig wäre es fair, als nicht behinderter Sportler bei den Paralympics mitzumachen, nur weil man bei behinderten Eltern aufgewachsen ist.

Mich regt daher dieses ganze apologetische Geschwafel, wie es etwa in dem geposteten Artikel Ausdruck findet, ziemlich auf, weil ich es nicht fair gegenüber den tatsächlich weiblichen Athleten finde. Allerdings scheine ich mit dieser Meinung ziemlich alleine zu sein, zumindest in weiten Teilen meines Freundes- und Bekanntenkreises. Mich würde interessieren, was ihr denkt.
 

Simple Man

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Nun ja, zunächst einmal kann ich dir bzgl. der Gender-Debatte allgemein zustimmen: ja, Frauen und Männer sind unterschiedlich, das waren sie schon immer und das werden sie - vermutlich - auch in Zukunft bleiben. Diese ganze Gleichmacherei empfinde ich bestenfalls als störend, schlimmstenfalls als gefährlich. Klar, Frau und Mann sollten die gleichen Chancen haben und auch gleich behandelt werden, unabhängig vom Geschlecht. Das heißt für mich aber nicht, dass sie gleich sind.

Was den speziellen Fall angeht, damit habe ich mich nicht wirklich beschäftigt, was evtl. auch daran liegt, dass mich Leichtathletik eher weniger interessiert. Zudem stellt sich für mich die Frage, wie fair die hier aufgeführten Rekorde wirklich sind? Der Dopingverdacht steht ja immer im Raum und - leider - nicht mal zu unrecht. Beim Schwimmen sind es dann die Anzüge, beim Radsport irgendwelches Blutdoping, beim Sprint was-weiß-ich. Soll heißen: kann man hier wirklich mit Fairness argumentieren, wenn viele der Leistungen vor allem auf Leistungsförderende Mittel zurückzuführen sind?

Und ab wann will man eine intersexuelle Person zu den Frauen zählen und wann zu den Männern? Wer soll das entscheiden? :gruebel:
 

Aphorismus

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Simple Man schrieb:
Soll heißen: kann man hier wirklich mit Fairness argumentieren, wenn viele der Leistungen vor allem auf Leistungsförderende Mittel zurückzuführen sind?

Das ist ein nachvollziehbarer Einwand, jedoch ging es mir lediglich darum darzustellen, dass die Leichtathletik-Leistungen der Männer konstant über denen der Frauen liegen. Und gedopet wird, denke ich, bei beiden in vergleichbarem Umfang. Soll heißen: Dein Einwand wäre nur dann ein Gegenargument, wenn du behaupten würdest, dass die Leistungen der Männer nur deshalb über denen der Frauen liegen, weil Männer mehr dopen. Und das wolltest du, wenn ich dich richtig verstanden habe, nicht sagen.
 

Simple Man

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Nein, dass Männer mehr dopen als Frauen, wollte ich nicht sagen. Aber im Grunde hat doch ein Intersexueller, der bei den Frauen mitmacht, nichts als einen weiteren "unfairen" Vorteil, von daher ist das nicht unbedingt was anderes als Doping. Nur dass dieser Vorteil zusätzlich zum Doping besteht bzw. nicht so einfach herbeigeführt werden kann, wie das Doping.

(Wobei das auch nicht unbedingt stimmt, diverse Behandlungen von weibliche Athleten mit männlichen Hormonen zeugen ja davon.)
 

Montag

Geselle
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Ich meine die sollten komplett ausgeschlossen werden. Zumindest wenn der "Umbau" für den Sport stattfand.
 

Edo

Großmeister
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Ein "Weisser" wird auch nie unter 10 Sekunden laufen.
(Hab ich gelesen, einfach aus genetischen Gründen)
Das mit den besseren Leistungen ist so ne Sache.

PS: Behidnerte Sprotler mit ner Beinprothese kommen immer
näher ran an "normale" Sportler, da sich die Technik einfach
weiterentwickelt. Sie dürfen aber auch nicht mit normalen Sportlern
sich messen da laut Bestimmungen technische Hilfsmittel untersagt sind.
 

Montag

Geselle
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Lol welch ein gerissener Vorschlag:
Im Zuge der Intersex Debatte gleich auch Trennung der "Rassen". Ein Asiate wird sicher auch nicht schnell genug schwimmen können und wenn man dabei ist findet man sicher noch das ein oder andere ... lasst uns Sport nur national austragen das ist sicher das beste :lach2:
 

Ein_Liberaler

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Mich würde interessieren, was ihr denkt.

Dasselbe.

Solange wir Frauen in der Leichtathletik auf dem Siegertreppchen sehen wollen, brauchen wir getrennte Wettbewerbe für Männer und Frauen, und solange wird auch irgendwie entschieden werden müssen, wer Mann und wer Frau ist.
 
G

Guest

Guest
Sport sollte in erster Linie aus Freude an der Sache betrieben werden.
Wenn er zum reinen Geschäft verkommt ist eh nix mehr zu retten.
 
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