Krieg in Georgien

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Die Sache mit der Pipeline ist recht interesant, vor allem wenn man weiß, das Israel eine Milliarde Dollar dort investiert hat.

The Israeli-Georgia connection is estimated to be worth $1 billion, according to a former Georgian ambassador to Israel. The Jewish state and private investors have provided military assistance and advisors to Georgia, where pipelines pump oil destined for Israel. A new pipeline is being built to bypass Russian territory. http://www.israelnationalnews.com/News/Flash.aspx/151211

Trainiert wird die Georgische Armee von den amerikanischen und israelischen Söldnern.

"I have to underline that this was not a government-to-government thing," said Yakobashvili. "This was between the Georgian government and a private Israeli company. They have provided highly qualified training." http://www.jpost.com/servlet/Satellite?cid=1218446175084&pagename=JPost/JPArticle/ShowFull

U.S. personnel responsible for training members of the Georgian military remain stationed inside the volatile country, where fighting erupted Friday between Russia and Georgia over the breakaway province of South Ossetia.
The U.S. European Command said on Monday that there were no plans at this time to withdraw the U.S. military trainers from the country. Quelle: Stars & Stripes

Hier ist ne prima Zusamenfassung: http://lataan.blogspot.com/2008/08/reality-behind-western-propaganda-and.html
 
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@Lazarus

Wenn ich sowas schon höre. Konventioneller Krieg.
Krieg ist Krieg und wenns ans eingemachte gehen würde, dann würden auch A-Bomben fliegen.
Weder die Russen noch die Chinesen noch die USA würde verlieren können.
Diese kleinen kriege zwischendurch sind nur scharmützel. Sobald die USA, Russland oder China gegenseitig in einem Konflikt verwickelt wären, dann wäre es vorbei. Das wiessen diese leute auch.
Und Europa braucht deswegen die Nato und die USA auf ihre Seite.

Ich glaube du hast noch nicht mitbekommen, dass wir im 21 jahrhundert leben.
 

Ein_Liberaler

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Klar müssen wir uns hinter den USA verstecken, weil wir nicht den Mumm haben, uns Atomraketen zuzulegen. Gut, daß wir wenigstens die USA haben. Beängstigend, daß sie nichts wegen Georgien unternehmen.

Mißbraucht wird jeder, der nicht die USA, sondern einen der anderen zwei zum Partner hat - soweit den Mißbrauch nicht die eigene Regierung erledigt, wie bei den chinesischen Klienten in Afrika.
 

Lazarus

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psst schrieb:
Ich glaube du hast noch nicht mitbekommen, dass wir im 21 jahrhundert leben.

Ich glaub du steckst noch im letzten - ausser ein paar Möchtegerndiktatoren haben selbst Russland & Co nunmehr geschnallt das eine atomare Zerstörung auf lange Sicht kein Sinn macht....

Der dritte Weltkrieg wird exteritorial in Ländern geführt, die nie ernsthaft Gegenwehr bieten könnten... ausser Terroraktionen vielleicht.....

Und wieviel seiner 400 Sprengköpfe China überhaupt in die Luft bekommen würde ist noch eine andere Frage.... von deren Zuverlässigkeit mal abgesehen...

Über Israel würd ich mir in der Beziehung mehr gedanken machen....
 

Eskapismus

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Ein_Liberaler schrieb:
Der Unterschied ist, daß der Westen keine Länder unterwirft




Die Liste kennt ja wohl jeder:
http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_United_States_military_history_events

jaja es sind nicht alles Interventionen, die in die Kategorie "Land unterwerfen" gehören, aber man sollte bedenken, dass die Amis erst militärisch intervenieren, wenn die wirtschaftlichen und politischen Methoden versagt haben.


wieviele Länder hat das postsowjetische Russland bereits unterworfen?

edit: achja und zum Westen gehören auch noch einige andere Länder
 

Ein_Liberaler

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Das postsowjetische Rußland beginnt sich erst gerade wieder zu erholen.

Die Liste der amerikanischen Kriege fängt mit dem Unabhängigkeitskrieg an, sehr witzig. Ansonsten, ja, die Amis arbeiten auch schonmal gerne mit Schurkenstaaten zusammen. Welchen Staat sie von der Freiheit in die Unfreiheit geführt haben, da müßte ich trotzdem mal scharf nachdenken.
 

general

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Der Kaukasus gehört zum Einflussbereich Russlands und Südamerika ist der Hinterhof der USA (selbst aus isolationistischer Sicht) daran hat auch das Ende des kalten Krieges nichts geändert. Die Russen sahen wohl den grossen Einfluss der USA auf Georgien und dessen westliche Ausrichtung als Einmischung oder sogar Bedrohung ihres Einflussbereiches und haben dementsprechend reagiert. Weshalb sich Georgien dazu verleiten liess zuerst zu schiessen wird noch abzuklären sein weil mir dies reichlich irrational vorkommt. Oder hat man in Tiblissi tatsächlich geglaubt dass man von westlichen Staaten militärisch unterstützt würde?

Hoffen wir der bewaffnete Konflikt ist nun wirklich zu Ende und dann muss man über eine neue Einteilung der Gebiete verhandeln. Die georgische Position ist klar jedoch sollte ein Staat nicht an einem Gebiet festhalten welches mit dem Kerngebiet kulturell nicht viel zu tun hat. Es kann funktionieren aber ist in diesem Fall wohl sehr schwer zu bewerkstelligen :sad:

Hoffen wir das beste. Russland ist nicht (mehr) am Boden obwohl es wohl nicht zu viel mehr als zur Unterwerfung ehemaliger Sowjetrepubliuken reicht.

Grüsse
 

Ein_Liberaler

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Ja, die USA unterstützen tyrannische Regime und haben einigen zur Macht verholfen. Im großen und ganzen verfolgen sie aber die richtigen Ziele - Freiheit und Demokratie. Alles gar kein Vergleich mit Rußland.

Was die Einflußsphären angeht - die ehemaligen Satelliten und Kolonien Rußlands haben größtnteils keinen dringenderen Wunsch, als sich unter den Schutz der USA zu begeben. Wer soll über diese Völker bestimmen, wenn nicht sie selbst?

Saakaschwili stellt den Kriegausbruch in einem Interview so dar, daß Rußland die Unruhen in Südossetien geschürt hat und mit starken Verbänden in die Provinz einrückte, worauf er keine andere Möglichkeit mehr gesehen habe, als sie mit Artillerie zu beschießen. Südossetien ist vom Norden wohl vor allem durch einen Tunnel zu erreichen, der sich möglicherweise hätte abriegeln lassen...
 

Winston_Smith

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Stimmt es eigentlich, dass Russland den Südosseten Russische Pässe gegeben hat? Also eine quasi "Einbürgerung" auf fremden Staatsgebiet?

ws
 

Booth

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Ein_Liberaler schrieb:
Ja, die USA unterstützen tyrannische Regime und haben einigen zur Macht verholfen. Im großen und ganzen verfolgen sie aber die richtigen Ziele - Freiheit und Demokratie.
Meines Erachtens sind das aber maximal Ziele Nr 2 und 3 in der Prioritäten-Liste... aus meiner Sicht ist unangefochtenes Ziel Nr 1 ganz klar: Profit - in vielfältiger Form.
Alles gar kein Vergleich mit Rußland
Russland hat meines Erachtens ganz klar das selbe Nr1-Ziel, wie die USA. Aber richtig ist sicher, daß Ziele Nr 2 und 3 andere sind (wenns die überhaupt gibt).

Und zum Rest - mir sind eigentlich Kommentare von Regierungen über andere Regierungen mittlerweile egal - es sei denn ich vertraue irgendeiner Regierung wenigstens ein klein wenig. Das ist bei Putin+Co so wenig der Fall, wie bei Bush+Co oder Saakaschwili+Co.
Wer soll über diese Völker bestimmen, wenn nicht sie selbst?
Ist doch nirgendwo der Fall. Seit jeher bestimmen die Regierungen über "diese Völker" - genau wie hier. Und manchmal bestimmt man halt, irgendwas einzuäschern, weil irgendwelche Regierungen oder Möchtegern-Regierungen sich uneinig sind, und Tausende von blind-gehorsamen Soldaten auf Befehl losschießen.

Tatsache ist in diesem Fall, daß der Konflikt um Südossetien seit Anfang der 90er existiert, und seitdem ungelöst ist.

Gar nicht so uninteressant ist, was ein alter Mann sagt, der mal Regierung einer Supermacht spielen durfte:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,571584,00.html

gruß
Booth
 

Ein_Liberaler

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Toll... Gorbatschow schwelgt in Träumen von nachhaltigen Friedenslösungen und straft die tatsächliche Politik und die tatsächlichen Ereignisse mit Nichtachtung.

Ergänzung:

Stimmt es eigentlich, dass Russland den Südosseten Russische Pässe gegeben hat? Also eine quasi "Einbürgerung" auf fremden Staatsgebiet?

Natürlich. Schaffung eines Vorwands mit großem Weitblick. Wenn von 90 % russischer Bevölkerung die Rede ist, sind immer diese Paßrussen gemeint. Dasselbe Spiel ist auch im Baltikum möglich. Angeblich hat Georgien den Osseten keine Pässe ausstellen wollen, da mußte Rußland hilfreich eingreifen, damit die armen Leute reisen konnten.

2. Ergänzung: Eine Zusammenfassung des bisherigen Kriegsverlaufes.

http://anstalt.wordpress.com/2008/0...ssion-in-south-ossetia-to-logical-conclusion/
 

Eskapismus

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Ein_Liberaler schrieb:

Nochmal: die Osseten sind ein Volk, welches im 18 Jht. freiwillig Russland beigetreten ist, weil es im Gegensatz zu den meisten anderen Völker im Kaukasus, zum grössten Teil russisch-orthodox ist und nicht islamisch. Der Beitritt war sinnvoll, weil Russland als Schutzmacht willkommen war. Für Russland war es der wichtigste Stützpunkt für die Einverleibung des Kaukasus, welche bis in die Mitte des 19. Jhts. dauerte. Wladikavkas - die Hauptstadt von Nordossetien hat ihren Namen von Vladeet -> Beherrschen Kavkas -> Kaukasus. Der Name ist Program.

Dafür, dass die Osseten den Russen gut gesinnt sind, mussten sie bereits mehrmals hohen Blutzoll bezahlen. U. a. in Beslan 2004. Solche Ereignisse verbinden. Das dieses Volk plötzlich wegen einem grossen Berg in der Mitte auf zwei Länder verteilt wurde war unnötig.

@Ein_Liberaler:
Was ist eigentlich deine Idee, wie dieser Konflikt hätte gelöst werden können?

edit: und FYI: der Konflikt scheint vorübergehend beendet und es sind keine russische Truppen in Tblissi. Wo bleibt die Unterwerfung?
 

Ein_Liberaler

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Ossetien wurde meines Wissens von der Sowjetunion geteilt. Der russischen Führung sind die Vorlieben kleiner Völker ebenso egal wie örtliche ethnische Mehrheitsverhältnisse.

Wie man den Konflikt hätte lösen können? Gute Frage. Der Status quo war aber unbefriedigend, aber erträglich.

Tiflis einzunehmen, könnte sehr blutig werden. Wir werden sehen, was Rußland weiter vorhat. Da ist eine Pipeline, die in einem Hafen endet, den Rußland jederzeit besetzen kann, wenn er seinen Betrieb irgendwann wieder aufgenommen haben wird, da schwebt die Forderung nach regime change im Raum...
 

tweety

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Die Frage ist ja, was Russland eigentlich will. Klar ist, dass sie sich die Macht in Georgien wiederholen wollen. Das scheint ausser FRage zu stehen, nur wieweit wird man gehen?

Die U.S.A. schicken Kriegsschiffe und Flugzeuge zur humanitären Hilfe. Hoffentlich bleibt es dabei und man lässt sich nicht "versehentlich" da mit reinziehen.

Weitere Frage ist, was hat Russland mit der Ukraine vor? Immerhin hat man dort auch nocht Soldaten stationiert und man weiss ja, dass man die Ukraine auch noch als Hoheitsgebiet ansieht.
 

Eskapismus

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Tiflis einzunehmen, könnte sehr blutig werden
Wenn die Russen Tiflis einnehmen wollten, hätten sie es schon lange getan. Solche Schritte - die im Westen für heftige Proteste sorgen würden - muss man schnell vornehmen, bevor die Vermittlungsversuche laufen.

Da ist eine Pipeline, die in einem Hafen endet, den Rußland jederzeit besetzen kann,

BP hat die Western Route Export Pipeline (WREP) gestern aufgrund von Sicherheitsbedenken geschlossen. Die zweite Ölpipeline, welche von Asarbaidschan in die Türkei führt ist wegen einer Explosion in der Türkei seit Anfangs August zu :illu: Die Gaspipeline, die in die Türkei führt wird auch bald abgeschaltet. Ob der Ölpreis deswegen gestiegen ist? Immerhin ist die Baku-Tbilisi-Ceyhan (BTC) Pipeline, die zweitgrösste Pipeline der Welt.

Klar ist, dass sie sich die Macht in Georgien wiederholen wollen. Das scheint ausser FRage zu stehen

und man weiss ja, dass man die Ukraine auch noch als Hoheitsgebiet ansieht.

achja?

Weitere Frage ist, was hat Russland mit der Ukraine vor? Immerhin hat man dort auch nocht Soldaten stationiert
du meinst die Schwarzmeerflotte in Sewastopol oder?
 

pierremoose

Meister
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ich frag mich die ganze zeit, wie einige leute darauf kommen, russland noch als unbedeutend anzusehen.. und vorallem machtlos..
ich mein, wo kommen die ganzen neureichen russischen milliardäre denn her, die selbstverständlich dem kreml zu füßen liegen.
allein die einnahmen aus dem gaseport.. vorallem wenn man bedenkt, das russland unmengen für das millitär ausgibt..
nicht umsonst halten sich amerikaner und europäer bedeckt, und das, obwohl es ja irgendwie auch um die amerikanischen abwehrbasen geht..

und (das ist natürlich nur meine vermutung) ich glaube, dass das nicht die letzten schlagzeilen sind, die wir zu diesem thema mitbekommen:

http://www.tagesschau.de/ausland/kaukasuskrieg106.html
 

luisz

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Beunruhigt diese ganze Situation nur mich so dermaßen?
Oder bin ich einfach nur paranoid.
Ich finde es erschreckend was da so plötzlich vor der Haustür abgeht?!
Naja ich werde mich mal weiter belesen..
 

general

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luisz schrieb:
Beunruhigt diese ganze Situation nur mich so dermaßen?
Oder bin ich einfach nur paranoid.
Ich finde es erschreckend was da so plötzlich vor der Haustür abgeht?!
Naja ich werde mich mal weiter belesen..

Ich denke wir standen seit den 90er Jahren nie mehr so nahe daran dass sich die ehemaligen kalten Krieger in die Haare geraten könnten. Trotzdem denke ich dass dies nicht geschehen wird. Schliesslich sollten sowohl Bush (bzw. seine Hintermänner) als auch Medwedjew (bzw. Putin) die Sinnlosigkeit eines solchen Unterfangens sehen. Eher kehren wir wieder zum status quo zurück. Ich denke aber, dass bewusst wieder die Grenzen ausgelotet werden. In den letzten Jahren haben die USA ganz klar den ehemaligen sowjetischen Interessenbereich massiv unterwandert und nun auch Basen in ehemaligen Sowjetrepubliken, Osteuropa ist nun in der NATO, Russlands Machtbereich schrumpft. Dass sich dies nun warscheinlich nicht weiter so fortsetzt, dafür hat Russland nun gesorgt und an Georgien ein Exepmel statuiert. Man könnte fast sagen Georgien hat ein bisschen den Charakter eines Stellvertreterkrieges à la Afghanistan in den 80igern. Nur wird Russland diesmal siegen. Ich denke, in Zukunft muss man mit Russland wieder rechnen, wenn es auch die Rolle einer Weltmacht noch nicht wiedererrungen hat.

(Nur so nebenbei, nie war während eines Weltkrieges ein republikanischer Präsident an der Macht...)
 

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