Rassisten und Nazis unterschätzt? [url]www.politikforen.de[/url]

bombaholik

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so wie hives hab ich es auch gemeint :)

was uns liberaler sagen will versteh ich nicht ganz.
deshalb den verweis auf mein posting oben.
aber natürlich sind nicht alle konservativen auch rassisten.
 

Ein_Liberaler

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hives schrieb:
Ein Hinweis, dass sich in konservativen Foren erschreckenderweise viele Rassisten und Nazis herumtreiben, ist für mich jedoch alles andere als eine Gleichsetzung.

Nun, das Eingangspost las sich ja folgendermaßen:

Ich dachte ja immer, dass es nicht wirklich viele Rechte gibt, die über 18 sind und einen IQ von mehr als 70 haben, aber nun wurde ich des besseren belehrt.

Gibt man bei google "Politikforum" ein, erscheint weit oben die genannte Seite "www.Politikforen.de".(Server umgezogen, aber dennoch darunter erreichbar)
Dort treiben sich sehr sehr viele Rassisten und Nazis herum.

Da sah ich durchaus so eine Gleichsetzung.

Eine solche Differenzierung müsste doch eigentlich in deinem Interesse liegen, oder nicht? Es wird ja gerade nicht gesagt, dass Kapitalisten oder Neoliberale per se rassistisch oder neonazistisch sind, sondern dass sich viele Rassisten und Nazis unter ihnen herumtreiben...

Daß Kapitalisten und Neolibs mit Nazis gleichgesetzt würden, habe ich auch wohl kaum behauptet. Trotzdem schade, daß die Anhänger des Juden Mises und die Anarchokapitalisten, die im Politikforum eigentlich ziemlich präsent sind, offenbar nicht genug auffallen.

(Übrigens bin ich ja, wie ich immer wieder betone, liberal und deshalb auch wirtschaftsliberal. Mit Pinochets, die schlau genug sind, wirtschaftsliberal zu sein, oder mit Bushs, die einem Neoliberalismus für Blöde lippenbekenntnisse ablegen, verbindet mich nichts.)


Welche Gleichsetzungen oder Topfwerfungen meinst du denn bisher in diesem Thread ausmachen zu können? Beziehst du dich tatsächlich auf den zweizeiligen Einwurf von Assipalme?
(Okay, den letzten Eintrag von bombaholik habe ich eben erst gelesen, ich bitte darum, diesem Umstand bei der Beurteilung meiner Ausführungen Rechnung zu tragen )

Na, daß bisher keiner widersprochen hat, kommt ja noch dazu. :wink:

Jedenfalls kann ich in diesem Forum eher die Tendenz beobachten, nazistische und sozialistische Ansichten in einen Topf zu werfen, wie es u.a. in dem von mir weiter oben verlinkten Thread zu erkennen ist.

Vom liberalen Standpunkt nehmen sich rechts und links nicht viel. Mir ist im Grunde wichtiger, wie weit sich Politiker von Recht und Freiheit entfernen, als in welche Richtung sie es tun.

Ein Vergleich der bürgerlichen Rechten mit den Nazis ist eigentlich kaum mehr möglich...
 

SALZinDERsuppe

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was soll denn der unterschied zwischen rechten , rassisten und nazis sein

"Rechts" bezeichnet eine politische Tendenz - jeder, der nicht links ist, ist rechts.
Rassisten glauben an menschliche "Rassen" und preisen die genetische "Unterschiedlichkeit" - man muß dafür nicht im KKK sein, es genügt meines Erachtens, ernsthaft mit "Mentalitäten" zu argumentiert. Peter Scholl-Latour ist damit meines Erachtens ein Rassist. Ob er "rechts" oder "links" ist... schwer zu sagen.
Nazis sind Nationalsozialisten und damit sicherlich keine Linken und je nachdem, wie grob man einteilt, gehören sie damit natürlich zu den "Rechten", mit dieser Aussage hat man allerdings alle, die sich nicht als links promoten, zu einer großen Suppe zusammendefiniert - für poltische Stimmungsmache natürlich eine feine Sache, ansonsten aber ein eher fragwürdiges Verfahren.
 

bombaholik

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dann schaut euch doch einfach das forum an.
dort sind es explizit rassisten und nazi und eben weniger rechte.

alle türken sind faul...
germanischer ursprung...
großdeutsches reich...
alle ausländer raus...
schwarzes negerpack unterwandert deutschland...

das sind nazis und rassisten.
und auf diese beziehe ich mich. und 70% der threads dort sind von solchen leuten.

gegen rechte im sinne "gewerkschaftspest" hab ich gar nix gesagt auch wenn mich das nervt. es ging rein um diese die im übertragenen sinne
white / deutscher pride um sich werfen. und die sind dort die mehrheit.

also: threadtitel geändert!
war das dein prob liberaler?
 

Ein_Liberaler

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Aber es sind keineswegs nur deutsche Nazis und Rassisten - was ein paar andere Landsmänner da von sich geben, ist auch starker Tobak. Und im Unterforum Wirtschaft und Finanzen (oder so) kloppen sich die Anarchokapitalisten mit den Marxisten und Altstalinisten.

war das dein prob liberaler?

Nein, eher die Gleichsetzung im Ausgangspost. Aber ein so großes Problem war das eigentlich gar nicht. Nur ein kleiner Ärger über eine Formulierung, die sich so langsam einschleift.
 

hives

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Ein_Liberaler schrieb:
Nun, das Eingangspost las sich ja folgendermaßen:

:oops:
Stimmt, das kann man durchaus als Gleichsetzung betrachten, auch wenn ich die Aussage über die Rechten eher als allgemeine Einleitung bewerten würde... Die Diskussion ging jedenfalls m.E. keineswegs in die Richtung einer Gleichsetzung.

Daß Kapitalisten und Neolibs mit Nazis gleichgesetzt würden, habe ich auch wohl kaum behauptet. Trotzdem schade, daß die Anhänger des Juden Mises und die Anarchokapitalisten, die im Politikforum eigentlich ziemlich präsent sind, offenbar nicht genug auffallen.

naja, gerade bei vielen Anarchokapitalisten zeigt sich meiner Erfahrung nach zumindest ein mehr oder weniger offener Hang zum Sozialdarwinismus...
Aber das nur nebenbei, weil es mir gerade einfällt und zum Topic passt. Die zur Frage stehende Seite will ich damit nicht beurteilen.

(Übrigens bin ich ja, wie ich immer wieder betone, liberal und deshalb auch wirtschaftsliberal. Mit Pinochets, die schlau genug sind, wirtschaftsliberal zu sein, oder mit Bushs, die einem Neoliberalismus für Blöde lippenbekenntnisse ablegen, verbindet mich nichts.)
Dann solltest du eigentlich sehr gut wissen, wie groß der Einfluss derjenigen (ich sag mal netterweise vermeintlichen) Wirtschaftsliberalisten ist, deren Ansichten du ablehnst, und wie weit verbreitet alle möglichen Zwittereinstellungen zwischen Rassismus, Sozialdarwinismus, Imperialismus und Wirtschaftsliberalismus sind...

Gerade von idealistischen Liberalisten würde ich mir da doch etwas mehr Kritik gegenüber dem "eigenen" Lager erwarten... vor allem, wenn gerade mal wieder diejenigen Leute kritisiert werden, die rassistische Äußerungen von vermeintlichen Wirtschaftsliberalisten anprangern... ;)


Vom liberalen Standpunkt nehmen sich rechts und links nicht viel. Mir ist im Grunde wichtiger, wie weit sich Politiker von Recht und Freiheit entfernen, als in welche Richtung sie es tun.

Deine Ansicht setzt zunächst mal die Existenz eines starken Rechtsstaates voraus, der gegenwärtig global betrachtet weitgehend nicht existiert. Die allgemeine Fixierung auf Privatisierung und Liberalisierung als Problemlösung trägt nicht gerade zum Aufbau von starken Rechtsstaaten mit Gewaltmonopol bei - und letzteres wird m.W. auch keineswegs von allen WiLis favorisiert...
Außerdem: Privatisierte Gewalt durch Söldnerfirmen, privatisierte Sicherheit in gated communities, privatisierter Strom für alle, die nicht arbeitslos geworden sind - das sind keine Aussichten, die ich mit "Recht und Freiheit" in Verbindung bringen würde...
"Freiheit" wird bei Wirtschaftsliberalisten häufig zur leeren Floskel, die letztendlich auf eine Verschiebung von Macht und Einfluss zielt: weg vom (Rechts-) Staat, hin zur Privatwirtschaft.
Auch wenn ich mal davon ausgehe, dass du selbst das Militär nicht gleich privatisieren willst, wollte ich das noch festhalten. ^^


Ein Vergleich der bürgerlichen Rechten mit den Nazis ist eigentlich kaum mehr möglich...
Naja, es kommt auf die Kriterien an, nach denen verglichen werden soll...


@SALZinDERsuppe
Rassisten glauben an menschliche "Rassen" und preisen die genetische "Unterschiedlichkeit" - man muß dafür nicht im KKK sein, es genügt meines Erachtens, ernsthaft mit "Mentalitäten" zu argumentiert. Peter Scholl-Latour ist damit meines Erachtens ein Rassist. Ob er "rechts" oder "links" ist... schwer zu sagen.
Stimme dir weitgehend zu, aber wenn eine bestimmte Mentalität allein durch Sozialisation erklärt wird, würde ich das nicht als "rassistisch" bezeichnen, da ich Rassismus grundsätzlich als biologistische Ideologie verstehe, die eben auf genetische "Unterschiedlichkeit" zielt, wie du es formulierst. Da würde ich dann gegebenenfalls eher "Fremdenfeindlichkeit" konstatieren.



@all: sorry für diesen längeren offtopic- Beitrag, habe schon 'ne ganze Weile nicht mehr mit Einem_Liberalen diskutiert ;)


@Topic: hat inzwischen eigentlich irgendjemand ein halbwegs vernünftiges sozialmarktwirtschaftliches Forum gefunden?
 

SALZinDERsuppe

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Stimme dir weitgehend zu, aber wenn eine bestimmte Mentalität allein durch Sozialisation erklärt wird, würde ich das nicht als "rassistisch" bezeichnen, da ich Rassismus grundsätzlich als biologistische Ideologie verstehe, die eben auf genetische "Unterschiedlichkeit" zielt, wie du es formulierst. Da würde ich dann gegebenenfalls eher "Fremdenfeindlichkeit" konstatieren.

Das stimmt, ich hatte es auch "biologistisch" gemeint, danke für die Klarstellung.
Natürlich hat die Umwelt einen prägenden Einfluß und dadurch entstehenden sicherlich Unterschiede die man womöglich sogar nach Staaten oder Regionen einteilen kann. Ich habe allerdings schon mehrfach in Talk-Runden im öffentlich-rechtlichen Fernsehen "Nahostexperten" erleben dürfen, die völlig unwidersprochen und mit großer Jovialität äußerten, "Araber sind nicht demokratiefähig" (so oder so ähnlich), ganz so, als gebe es Menschen, die dazu verdammt sind in Theokratien zu leben. Bei solchen Äußerungen verschwimmt dann nämlich die Grenze zwischen "hat's nicht anders gelernt" und "kann nicht anders".
 

Ein_Liberaler

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hives schrieb:
naja, gerade bei vielen Anarchokapitalisten zeigt sich meiner Erfahrung nach zumindest ein mehr oder weniger offener Hang zum Sozialdarwinismus...

Dann haben sie den AK nicht verstanden, oder Du faßt den Sozialdarwinismus ziemlich weit. Der echte, alte Sozialdarwinismus hat doch immer eine rassisch-völkische Komponente, zumindest ist er aggressiv oder rechtfertigt Aggression.

Bei AKs wie Rothbard sehe ich höchstens Fatalismus angesichts der (vermeintlichen?) Tatsache, daß genetisch besser ausgestattete Menschen auf lange Sicht mehr Nachkommen haben werden - aber keinerlei Rechtfertigung, jemand totzuschlagen oder auch nur verhungern zu lassen.


Aber das nur nebenbei, weil es mir gerade einfällt und zum Topic passt. Die zur Frage stehende Seite will ich damit nicht beurteilen.

Die Seite dient Radikalen aller Richtungen dazu, einander anzukeifen. Das Unterforum Wirtschaft kann mich stellenweise interessieren, alles andere...

Dann solltest du eigentlich sehr gut wissen, wie groß der Einfluss derjenigen (ich sag mal netterweise vermeintlichen) Wirtschaftsliberalisten ist, deren Ansichten du ablehnst, und wie weit verbreitet alle möglichen Zwittereinstellungen zwischen [Rassim.], Sozialdarwinismus, Imperialismus und Wirtschaftsliberalismus sind...

Vermeintlich trifft sicher auf viele zu, aber man durchaus wirtschaftsliberal und ansonsten ein grundschlechter Mensch sein. Wirtschaftsliberal zu sein, reicht nicht.

Man denke an amerikanische Sklavenhändler. Angesehene Gentlemen, die nie ihren Geschäftspartner übers Ohr hauen würden und strikt gegen Zölle eintreten, vielleicht sogar einen Sohn zur Boston Tea Party geschickt haben.


Gerade von idealistischen Liberalisten würde ich mir da doch etwas mehr Kritik gegenüber dem "eigenen" Lager erwarten...

An wem jetzt genau? Ich stehe parat.


vor allem, wenn gerade mal wieder diejenigen Leute kritisiert werden, die rassistische Äußerungen von vermeintlichen Wirtschaftsliberalisten anprangern...

Welche Äußerungen? Habe ich was verpaßt? Also, wenn sie rassistisch waren, bin ich dagegen. :wink:


Deine Ansicht setzt zunächst mal die Existenz eines starken Rechtsstaates voraus, der gegenwärtig global betrachtet weitgehend nicht existiert.

Ein Rechtsstaat scheint für Dich darin zu bestehen, daß er die Rechte seiner Untertanen untereinander durchsetzt.

Für mich ist ein Rechtsstaat einer, der nur unter bestimmten, eng beschränkten Umständen selbst in die Rechte seiner Untertanen eingreifen darf und dabei dem Recht unterworfen ist.

Die allgemeine Fixierung auf Privatisierung und Liberalisierung als Problemlösung trägt nicht gerade zum Aufbau von starken Rechtsstaaten mit Gewaltmonopol bei - und letzteres wird m.W. auch keineswegs von allen WiLis favorisiert...

Deshalb hat es für mich auch nichts mit dem Rechtsstaatsbegriff zu tun, ob Post, Bahn und Kindergärten in der Hand des Staates sind. (Allerdings halte ich das für eine sehr unzweckmäßige Lösung, und die meisten Monopole für einen nicht gerechtfertigten Eingriff in die Privatautonomie.)

Außerdem: Privatisierte Gewalt durch Söldnerfirmen, privatisierte Sicherheit in gated communities, privatisierter Strom für alle, die nicht arbeitslos geworden sind - das sind keine Aussichten, die ich mit "Recht und Freiheit" in Verbindung bringen würde...

Ich lehne Gewalt, außer zur Notwehr, ab. Was gegen Gated communities sprechen soll, weiß ich nicht. Das gab es doch schon im Mittelalter. Drinnen ist es normalerweise sauber und sicher und einfach angenehm, wie es auch in Shopping malls sauberer, sicherer und angenehmer ist als in den alten Einkaufsstraßen, wo die städtische Verwaltung regiert und es dem ansässigen Handel verwehrt, für Sicherheit und Sauberkeit zu sorgen.

Was den Strom angeht - wieso soll die Solidargemeinschaft denn den Arbeitslosen Strom schenken, wenn sie ihnen genausogut Geld geben kann, um privaten Strom zu kaufen? Oder etwas anderes, was ihnen wichtiger ist als die gesellschaftlich konforme Normstrommenge?

"Freiheit" wird bei Wirtschaftsliberalisten häufig zur leeren Floskel, die letztendlich auf eine Verschiebung von Macht und Einfluss zielt: weg vom (Rechts-) Staat, hin zur Privatwirtschaft.

Selbstverständlich. Pinochet war wirtschaftsliberal. Sag ich doch.

Auch wenn ich mal davon ausgehe, dass du selbst das Militär nicht gleich privatisieren willst, wollte ich das noch festhalten. ^^

Ich halte Verteidigung für die wesentliche Aufgabe des Bundes, Polizei und Justiz für die wesentliche Aufgabe der Länder und Armenfürsorge für die wesentliche Aufgabe der Gemeinden.


Ein Vergleich der bürgerlichen Rechten mit den Nazis ist eigentlich kaum mehr möglich...
Naja, es kommt auf die Kriterien an, nach denen verglichen werden soll...

Nun, genaugenommen ist ein Vergleich von allem mit jedem immer möglich. Du verstehst, figure of speech...
 

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